Baronie Eisenrath

Aus Die Sieben Gezeichneten
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Baronie Eisenrath


Zugehörigkeit Markgrafschaft Sichelwacht, Herzogtum Tobrien, Mittelreich
Geographische Grenzen Diverse Gebirgszüge der Schwarzen Sichel, darunter der Drachenkopf, sowie die alten Grenzen der ehemaligen Baronie Kevûns Brück
Landschaften Jarlakskette, Goblinzähne, Drachekopf, Eisenbachtal, Schattenklamm, Bärgrund, Eschenholz(Wald), Kevûner Hügel
Zentrale Gewässer Kevûn, Eisenbach, Goblinbach, Nymphenauge (See)
Geschätze Bevölkerung ca. 8000
Städte und Orte Meilersruh (1900), Waldbergen (450), Kevûnsau (400), Eisenroden (250), Grindelberg (220), Burg Eisenrath (200), Schwarzmühlen (150)
Verkehrswege Sichelstieg (von Salthel über die Schwarze Sichel als Verbindung nach Perainefurten und Ysilia, Weiden - Tobrien)
Einflussreiche Familien Nordfalk von Drachenstein (Barone), Eberwacht, Dragenhof, Durthlind, Krayendahl (Niederadel)
Blasonierung Roter Turm auf weiß flankiert von zwei Eschenzweigen
Ressourcen/Handelsgüter Schiefer, Wolle, Honig, Holz, Eisen(erz), Kürbitoffeln, Eisenwaren (Waffen, Werkzeuge), magische Dienstleistungen, Arcanoglyphen, Eisenrather Hochfeinbütten (Papier), Druckereierzeugnisse
Magie Arcano-Philosophisches Institut
Vorherrschender Glaube Zwölfgötterglaube (bemerkenswert starker Nanduskult), Verehrung Pandlarils

Die Baronie Groß-Eisenrath ist ein von den Gezeichneten verwaltetes Lehen im Herzen Tobriens. Durch seinen im Hesinde 1011 BF vollzogene Traviabund mit Selinde Eschenquell von Eisenrath, der Schwester Gerwulf Eschenquell von Eisenraths, welcher zu Gunsten eines Kirchenamtes auf sein Geburtsrecht verzichtete, ist Leomar Nordfalk von Eisenrath - vormals Drachenstein Baron von Eisenrath geworden. Mit dem tragischen Ableben von Baron Menzel Eschenquell von Kevûns Brück 1013 BF ist sein Lehen ebenfalls den Eschenquells von Eisenrath zugefallen, das gesamte Herrschaftsgebiet wird seitdem unter dem Namen Groß-Eisenrath verwaltet.


Allgemeines

Eisenrath liegt am Sichelstieg, eingebettet zwischen den Gipfeln der Schwarzen Sichel im Norden, Westen und Süden, während sich das Land gen Osten zu den grünen Landstrichen rund um Perainefurten und Ysilia öffnet. Der Pass über das Sichelgebirge ist die Lebensader der Baronie, die dadurch im Vergleich zu ihren Nachbarn an Bedeutung gewinnt. Bewacht wird der Pass vom Wehrtempel Leuentrutz und der vergleichsweise großen Burg Eisenrath selbst. Der größte Teil der Baronie ist von Wald bedeckt, der weiter westlich in zerklüftete Felsen übergeht.

Die Baronie ist mit knapp 8000 Einwohnern verhältnismäßig dicht besiedelt. Mehr als 60% Eisenrather Untertanen leben jedoch außerhalb der größeren Marktflecken und Dörfer in kleinen Weilern und Ansammlungen von wenigen Gehöften. Der Bevölkerungsanteil der größeren Ortschaften wächst jedoch stetig.

Eisenrath ist weiterhin von großer Bedeutung als Baronie auf dem Sichelstieg die Weiden und Tobrien verbindet. Eine wichtige Aufgabe des Barons ist es in diesem Sinne die Sicherheit der Reisenden auf dem Pass zu gewährleisten, eine Aufgabe, welche mit der fortschreitenden Ausrottung der Goblinstämme in den Bergen und Wäldern der Baronie stetig leichter zu bewältigen ist.

Geschichte der Baronie

Die Theaterriter (180 BF - 550 BF)

Lange Zeit hausten an den Osthängen der Schwarzen Sichel nur Goblins, was sich erst änderte, als um 180 BF die Ritter des Theaterordens in der Schlacht am Kevûn beim späteren Meilersruh die Rotpelze entscheidend zurückdrängten. Dabei ging das Schwert Schalljarß verloren, das erst im 5. Jahrhundert n. BF von dem Begründer des Hauses Ehrenstein, Jarlak dem Waidmann, auf Goblinjagd durch einen Fingerzeig Firuns an eben dieser Stelle wiedergefunden wurde.

Narniel von Nebachot und Ornald der Drachentöter (550 BF - 650 BF)

Etwa 580 BF, während der Magierkriege, errichtete der Magier Narniel von Nebachot an der Quelle des Eisenbachs seinen Turm. Ein Jahrzehnt später stürzte Narniel den tobrischen Herzog Yerodin von Ehrenstein und wählte Burg Drachenhaupt als Sommersitz. 605 BF gelang es Yerodin von Ehrenstein, Narniel von Nebachot in einem magischen Duell zu besiegen. Er floh in seinen Turm am Eisenbach, wo er von dem Helden und Drachentöter Ornald Drachenzwinger gestellt und getötet wurde. Ornald verschloss den Turm des Magiers mit einem magischen Schlüssel, den er schließlich mitsamt seiner eigenen Gebeine im Hort eines Drachen zurückließ und den auch sein Sohn Angrist Drachenblut nicht zurückholte. Vor Ornalds Ende im Magen des mächtigen Nordalor jedoch erbaute er die Burg Eisenrath auf einem Felsen oberhalb des Eisenbachs. Um 600 BF, während des Zweiten Orkensturms, erwies sich die Burg Eisenrath als Lebensretter für die Menschen der Gegend, die hier über mehrere Monate den plündernden Schwarzpelz-Stämmen Widerstand leisteten und sie schließlich zurückschlugen.

Der alte vom Eschenquell (650 BF - 700 BF)

Da jedoch sein Sohn die Burg nicht bewohnte, richtete sich um dort 650 BF ein alter Druide ein, der von der Bevölkerung nur 'Der Alte vom Eschenquell' genannt wurde. Es hieß, er könne mit den Winden sprechen, sei Freund von Elfen und Zwergen und bringe große Geheimnisse von den langen Reisen zurück, die er zuweilen antrat. Eines Tages kehrte ohne Vorwarnung zurück in seine Heimat, den Kosch, und ward in Eisenrath nie mehr gesehen. Sein Schüler und Ziehsohn Thalian vom Eschenquell blieb jedoch und begründete das Geschlecht derer von Eschenquell.

Die Eschenquells von Eisenrath (700 BF - 1011 BF)

Die folgenden Jahrhunderte waren vom beschaulichen Leben der wenigen Menschen in Eisenrath geprägt. Noch immer war der Großteil der Schwarzen Sichel unbewohnte Wildnis, nur vereinzelt fanden sich Weiler und Köhlerhütten im dichten Wald. Mit einer Unausweichlichkeit, die jener winterlicher Stürme gleichkommt, überfielen die Rotpelze immer wieder den Landstrich, plünderten und forderten Menschenleben – eine Bedrohung, gegen welche die Menschen von Eisenrath sich verbissen zur Wehr zu setzen lernten. Um 830 BF wurde die Siedlung Meilersruh gegründet. Ein halbes Jahrhundert später überfiel ein Drache das Land, der jedoch durch ein Opfer besänftigt und zum Weiterziehen bewegt werden konnte.

Die Grenze zur Schwarzen Sichel

In den Erbfolgekriegen nach dem Tod Kaiser Valpos 902 BF stand Eisenrath zunächst im Tobrischen Krieg auf Seiten des selbsternannten Kaisers Kunibrand von Ehrenstein. Burg Eisenrath wurde zweimal belagert, jedoch nicht erobert, die Baronie wurde nach der Niederlage Kunibrands eine Zeit lang besetzt gehalten. Nachdem Tedesco von Perricum 909/910 BF die Reichsreformgesetzte erließ, um zahlreiche Lehen neu zu besetzen, schloss sich die Baronin von Eisenrath, Waidgunde Eschenquell, den Widerständlern unter den Tobrischen Baronen an. Im Bornischen Krieg 914-920 BF wurde auch Eisenrath vom zurückkehrenden Kaiser Kunibrand verheert und Meilersruh geplündert. Die Stadt wurde jedoch in den nächsten Jahren wieder aufgebaut. Die weiteren Verwicklungen der Kaiserlosen Zeit gingen an Eisenrath vorbei, abgesehen davon, dass neun Mitglieder des Hauses Eschenquell wegen Verrats an unterschiedlichen Kaisern hingerichtet wurden, sechs davon allein durch Kaiser Perval 'den Grausamen' in den Jahren des Richtblocks 930-933 BF. Danach war das Geschlecht der Eschenquells recht dezimiert und ihre Nachkommen herrschten neben Eisenrath nur noch über wenige kleine Baronien wie Kevûns Brück und Tobelstein.

Die Nordfalks von Eisenrath (seit 1011 BF)

Während der Answinkrise schloss sich der Baron von Eisenrath, Gerwulf Eschenquell, gemeinsam mit einigen anderen tobrischen Adligen den Loyalisten an. Im Rondra 1011 BF wurde Eisenrath einen Monat lang belagert, ehe es den Verteidigern gelang, die Answinisten in die Flucht zu schlagen. Gerwulf kämpfte mit tobrischen Baronen für Brin und war direkt am Sturz Answins beteiligt, ebenso wie Leomar Nordfalk, der zur Belohnung an Gerwufs Stelle mit Eisenrath belehnt wurde, als dieser sich einer mystischen Reise zu Ehren Rondras verschrieb. In den folgenden Jahren wurden angeregt vom Reichsedlen und Majordomus ehrenhalber Aequitas Zeforika Tenebraez verschiedene Reformen angeregt, welche einen Entwicklungs- und Wachstumsschub in Eisenrath ausgelöst haben, dessen Ende nicht abzusehen ist. Der Großteil der in der Region lebenden Goblins wurde vertrieben, die Nahrungsmittelversorgung mit Hilfe der Kürbitoffeln gesichert und eine Magierakademie, das Arcano-Philosophische Institut zu Eisenrath gegründet (s. nächsten Abschnitt).

Die Eisenrather Reformen

Die Eisenrather Reformen, nach ihren Hauptinitiatoren auch "Delicado-Tenebraez-Reformen" genannt sind eine Reihe von andauernden Veränderungen der politischen, agrarischen, sozialen und ökonomischen Struktur der Baronie Eisenrath, die seit der Übernahme der Baronswürde durch Leomar Nordfalk von Drachenstein 1011 BF andauern. Zu Beginn wurden vorallem Investitionen mit Hilfe eines 10 000 Dukaten-Kredites der Nordlandbank getätigt, inzwischen ist die Baronie jedoch in der Lage aus den laufenden Steuern und Abgaben umfangreiche Rücklagen zu bilden, mit denen weitere Projekte finanziert werden können.

Zu den getroffenen Maßnahmen zählen unter anderem:

Die Kultivierung der Kürbitoffel (1013-1018)

Die Kultivierung einer angeblich myranischen Pflanze, der sogenannten Kürbitoffeln, welche jedoch eine Auftragsarbeit der bekannten Chimärologin Sefira Alchadid für Aequitas Zeforika Tenebraez war, kann als die zentrale Leistung der Baronieentwicklung in den letzten Jahre gelten. Für einen nicht dämonisch kontaminierten Sack mit Saatgut einer widerstandsfähigen Kreuzung von in Tobrien verbreiteter Kartoffel und dem eher unbekannten Kürbis, welcher eine hinreichende Menge an Samen für eine Rasche Verbreitung produziert, verlangte die Meisterin ihres Faches 4000 Dukaten. 1013 konnte die entsprechende Saat erstmals ausgesät werden. Bis 1018 wurde die Kürbitoffel von nahezu allen Eisenrather Bauern angenommen und auf den Feldern der Baronie angebaut. Hierdurch konnte ein für die Region Tobrien bemerkenswerter Nahrungsmittelüberschuss produziert werden, welcher sich in den nächsten Jahren in einer steigenden Geburtenrate niederschlagen dürfte.

Landumverteilung zu Gunsten wirtschaftsfähiger Hofgrößen (1013)

Zusammen mit Alphabetisierungsmaßnahmen zur Vermittlung agrarischer Kenntnisse und der Etablierung einer Anreizstruktur für Leibeigene und Tagelöhner zur langfristigen Akquise von eigenem Grund hat eine Landumverteilung zu Gunsten mittelgroßer Höfe Zufriedenheit und Arbeitsmoral der Eisenrather Bauernschaft gestärkt und diese zu einem die letzten Jahre über (auch auf Grund günstiger Wetterbedingungen) stabilen Wohlstand geführt, auch wenn Umverteilung stets impliziert, dass dem einen genommen und dem anderen gegeben wird. Der Verlust eigener Pfründe hat den einen oder anderen Großbauern und den Niederadel verärgert, die breite Akzeptanz der Maßnahmen in der Bevökerung im Angesicht der Erfolge erschwert jedoch die Forderung nach Rücknahme der Reformen.

Landverpachtung und -Urbarmachung (seit 1011)

Die freigiebige Verpachtung von (noch urbar zu machendem) Land an diejenigen, die bereit sind es zu bewirtschaften, begann 1011 mit der Befreiung einer Horde novadischer Sklaven aus den Fängen Liscoms von Fasar, welche nunmehr heimatlos geworden waren und setzte sich durch konkrete Werbemaßnahmen, die immer wieder erfolgte Aufnahme notleidender Flüchtlinge und Förderung durch gezielte Kredite zur Überbrückung der ersten Jahre bis heute fort.

Ausrottung verschiedener Goblinstämme (1012 - 1013)

Mit Hilfe größerer gedungener Truppenkontingente, welche nur für diesen Zweck für fast ein Jahr angeheuert wurden, wurden die Wälder und Berge der Region von Goblins regelrecht gesäubert. Prämien auf Goblinköpfe wurden ausgesetzt und kleinere Dorfmilizen bewaffnet und rudimentär ausgebildet. Dies machte die Route über den Sichelstieg und durch die Baronie bis 1013 allgemein sicherer und förderte damit den Handel. Weiterhin erhöhten sie die Beliebtheit des neuen Barons Leomar Nordfalk in der Bevölkerung und lieferten damit einen Vertrauensvorschuss, der für die weiteren Reformen benötigt werden würde.


Die Ausrottung der Goblins erlaubte die Inbetriebnahme neuer Mühlen.

Wiederaufnahme und Erweiterung des Bergbaus (seit 1013)

Eisenrath verfügt über reiche Schiefer- und Eisenerz-Vorkommen. Der Bergbau in den Höhenlagen, die die reichen Erzadern beherbergten, lag insbesondere durch die vermehrten Attacken von Goblins in den Jahren des Orkensturms und der Answin-Krise, die mangels Truppen nicht adäquat zurückgeschlagen werden konnten, nahezu vollständig brach. Der Sieg über die Goblinstämme 1013 ermöglichte die Wiederaufnahme und Intensivierung des Bergbaus, welcher zunehmend von dem arkano-mechanischen Wissen Aequitas Zeforika Tenebraez' und der Fachkenntnis einiger in der Baronie gezogener Zwerge profitiert. Zu erwähnen ist auch die fähige Führung der Eisenminen durch Leomar Zornbrecht Fjirningsförden, welcher 1013 nach dem Unfalltod seines Vorgängers zum Vorarbeiter aufstieg.

Aufbau einer Eisenverarbeitung (seit 1015)

Unter dem Haus von Eschenquell wurde ein wesentlicher Teil des Eisenrather Eisenerzes direkt exportiert. Werkzeuge, Waffen und andere Erzeugnisse der Metallverarbeitung mussten dann später teilweise teuer aus Nachbarbaronien eingekauft werden, obwohl sie im Grunde aus Eisenrather Rohstoffen bestanden. Diesem Zustand Abhilfe zu verschaffen ist seit 1015 Ziel des Barons und seiner Berater. Hierzu werden gezielt Handwerker in allen Teilen des Kontinentes (jedoch insbesondere aus Nachbarbaronien, Garethien und dem Horasreich) mit Vergünstigungen, Grundstücksüberlassungen und Zunftprivilegien angeworben und in Meilersruh und insbesondere Eisenroden angesiedelt. So werden insbesondere Werkzeuge nach horasischem Vorbild für die Landwirtschaft und den Bergbau gefertigt, jedoch gibt es auch den einen oder anderen fähigen Meister, der sich auf das Schmieden einer scharfen Klinge versteht.

Domäne: Papierproduktion (seit 1016)

Eisenrath verfügt über einen ungemein hohen Anteil an spärlich besiedeltem Waldgebiet. Dieses urbar zu machen erfordert massive Abholzungen, doch was tun mit dem qualitativ nicht gerade minderwertigem Holz? Dem pflanzenkundlich und alchemistisch seit jeher sehr interessierten Baron erschien es nur logisch im Namen Hesindes und inspiriert vom Vorbild Honingens 1016 eine Papiermühle und ein zugehöriges Sägewerk zu begründen, welches durch die persönliche Expertise Nordfalk von Drachensteins nach einer kurzen experimentellen Phase akzeptables Papier lieferte. Seit die streitsüchtigen, aber doch höchst fähigen Papierkundlerinnen Deliah Faruksuni (zuständig für die alchemistischen Feinheiten der Papierproduktion) und Isida Vardeen (Gesamtleitung) 1017 und 1018 zum Betrieb hinzustießen, hat sich das Niveau der Produktion nochmals deutlich erhöht.

Nandusgefällige Volksbildung (seit 1012)

Aequitas Zeforika Tenebraez hielt stets viel von den Idealen der Nanduskirche und spätestens seine Reisen in das Horasreich überzeugten ihn, dass der Weg zu Prosperität und Wachstum über die Bildung des einfachen Volkes geschehen musste. In diesem Sinne unternahm Eisenrath ab 1012 große Anstrengungen, der Landbevölkerung neue Kenntnisse der Agrarwirtschaft zur vermitteln und den Analphabetismus zu bekämpfen. Dies wiederum ermöglichte bis heute die Publikation diverser Flugschriften, welche weitergehendes praktisches Wissen vermitteln. Zu diesem Zwecke wurde 1016 eine hochherrschaftliche Druckerei gegründet, welche inzwischen auch in Zusammenarbeit mit der Eisenrather Papiermühle mit der Produktion verschiedener Bücher begonnen hat, welche jedoch meist auf einen exklusiveren, arcanoscienten Leserkreis zielen.

Tempelbau (seit 1012)

So sehr Aequitas Zeforika Tenebraez aus seinen freigeistig-magierphilosophischen Vorstellungen heraus diesen Gedanken auch ablehnen musste, so belehrte ihn die Realität der Welt eines besseren: Kaum etwas ist so wichtig für die Menschen wie die Religion. Dementsprechend lag der Baronie nichts näher, als den Tempelbau soweit wie möglich zu fördern und die Geweihten, sollten sich die Kirchen zumindest finanziell weigern, selbst zu unterhalten. Auf diese Weise erkaufte man sich praktischerweise auch ein gewisses Schweigen der Geweihten im Kontext verschiedener, eher fragwürdiger Forschungen, welche Tenebraez (zumindest den Gerüchten nach) in seinem Magierturm durchführte. Bis 1019 wurden insbesondere in Meilersruh mehre Tempelbauten errichtet, darunter ein Nandus- und Hesindetempel, ein Ingerimm-Tempel, ein Tsatempel und Phextempel. Letztlich dienten diese (zugegebenermaßen nicht unbedingt beeindruckenden) Sakralbauten dem direkten Wohl der Baronie: Eine fähige Phexgeweihte tat viel, um einen florierenden Handel sicherzustellen, ein guter Schmied und Ingerimm-Geweihte regte das entstehen diverser Handwerksbetriebe in und um Meilersruh an und Nandus Gaben wurden durch die enormen Fähigkeiten des Halbelfs Larecio Melior einem stetig wachsenden Teil der Bevölkerung zugänglich gemacht, was wiederum ganz praktische Auswirkungen nach sich zog. Weitere Tempelbauten, gerade in den anderen Städten und Dörfern, sind geplant.

Einrichtung des Rats der Gesandten (1015)

Strukturell gesehen wissen selbstverständlich diejenigen am ehesten über konkrete Probleme in der Baronie bescheid, welche tagtäglich mit ihnen konfrontiert sind. Da der Baron und seine Berater ein begründetes Interesse daran besitzen, ein effektives Funktionieren der Baronie zu gewährleisten, sind sie dankbar für jeden Hinweis, der Verbesserungen mit sich bringt. Auch ist es sehr hilfreich, wenn man ein unverfälschtes, aus der praktischen Erfahrung genährtes Bild der Untertanen über geplante Reformen erhält, evtl. weisen sie ja auf tatsächliche Schwächen in den ausgearbeiteten Plänen hin. Zu diesem Zwecke wurde der Rat der Gesandten eingerichtet. Er setzt sich aus einem Delegierten jeder Gemeinde mit mehr als 100 Einwohnern zusammen, Vertreter aus kleineren Ortschaften können Rederecht beantragen. Der Modus der Delegation kann von den Kollektiven selbst bestimmt werden. Das Gremium tritt einmal im Vierteljahr zusammen und besitzt zwar keine tatsächliche Kompetenz, jedoch inzwischen über ein gewisses Maß an Autorität.

Die Meilersruher Markt- und Warenschau (seit 1019)

Insbesondere Meilersruh profitierte von den Reformmaßnahmen.

Der offene Phextempel in Meilersruh ist seit seiner Gründung daran interessiert, den Handel in Eisenrath zu fördern, auf Grund der direkten Lage der Baronie am Sichelstieg liegen hierfür auch optimal Voraussetzungen vor. Bereits 1017 wurde deshalb Critiana Delicado der Vorschlag unterbreitet, in Meilersruh eine Messe zu veranstalten, zu der Händler aus dem gesamten Mittelreich anreisen sollten, während man gleichzeitig Eisenrather Waren popularisieren könnte. Auf Grund der hohen veranschlagten Kosten (selbstverständlich wollte die Phexkirche für sich noch einen ordentlichen Profit erwirtschaften) skeptisch geworden lehnte sie die Idee ab, als jedoch Etzel Jannsen und Aequitas Zeforika Tenebraez davon erfuhren, waren sie sofort angetan und beauftragten die Phexgeweihte mit den Planungen der "ersten Meilersruher Markt- und Warenschau im Herbst 1019 zu beginnen.

Der Ausbau der Verwaltung (1013-1017)

Wie will man einen Staat machen, so benötigt man dafür wohl fähiges Personal. Aus diesem Grunde war der Baronie sehr daran gelegen, erfahrene Bürokraten, insbesondere aus dem Horasreich anzuwerben. Eine zentrale Rolle hierbei übernahm die von Aequitas Zeforika Tenebraez auf seinen Reisen durch das liebliche Feld für das Projekt Eisenrath gewonnene Critiana Delicado, welche ab 1013 die Funktion der Majordorma übernahm und bald darauf Etzel Jannsen als Schatzmeister engagieren konnte. 1014 folgte nach erstem Zögern der patente Baumeister Carolan Bosvani. Weiterhin wurden eine Vielzahl neuer Schreiber eingestellt, welche die korrekte Eintreibung von Zoll und Steuern überwachen sollten. Normen und Gewichtsmaße erfuhren eine weitergehende Vereinheitlichung, welches auch erlaubte, sehr rudimentäre Statistiken über die Situation Eisenraths zu erheben.

Integration von Flüchtlingen (ab 1019)

Im Rahmen der Invasion Borbarads strömten zahlreiche osttobrische Flüchtlinge nach Eisenrath. Auf Basis der robusten Verwaltung konnte dieser Zustrom weitenteils vernünftig organisiert werden, insbesondere, da die Gezeichneten bereits seit längerer Zeit mit einer kriegerischen Konfrontation der borbaradianischen Heerscharen rechneten. So wurden Versorgung, Beschäftigung und im Zweifelsfall der weitere Transport sichergestellt. Eisenrath nutzte dies Situation insbesondere, um qualifizierte Kräfte aus den besetzten Gebieten zu rekrutieren und mit Anreizen zum Bleiben zu bewegen. Die neuen (temporären oder permanenten) Einwohner werden maß- und planvoll in der Baronie verteilt und angesiedelt. Dies sorgt insbesondere für eine weitergehende Urbarmachung der zivilisatorischen Grenzgebiete Eisenraths und zu einer Stärkung des städtischen Zentrums Meilersruh.

Land und Leute

„Die Leute von Eisenrath? Halten sich für was Besseres, nur weil ihre Burg ein bisschen größer ist. Und all die Geschichten, die sie den Kindern erzählen, steigen ihnen zu Kopf, kein Wunder, dass sie dann ausziehen, Goblins erschlagen und Drachen jagen und derlei Unsinn mehr. Halten sich für große Helden, aber das wird ihnen nochmal auf die Füße fallen, sag ich!“ - Derlinde aus Kleinwardstein, Schusterin, 983 BF zu ihrer Base aus Waldbergen


„... wie ich Travia dankte, dann am Abend endlich die verheißungsvollen Lichter eines Gasthauses am Wegesrand erblicken zu können. 'Bärentatze' nannte sich die Gaststube und war wohl von leidlicher Ausstattung, ein braver Wirt darinnen, der mir einen heißen Krauteintopf servierte. Derart gestärkt und frohen Mutes, es nun auch mit einem ganzen Dutzend Rotpelze aufnehmen zu können, setzte ich am folgenden Tage im ersten Licht der Praiosscheibe meinen Weg fort. Nun musste es wohl endlich bergab und heraus aus diesen Bergen gehen – doch weit gefehlt. Nichts als steile Felsen, schwarze Steine und tiefe Schluchten, der Weg von Geröll und Wurzelwerk so uneben, dass ich mir kaum vorstellen konnte, wie ein guter Kauffahrer hier sein Fuhrwerk voranbringen sollte. Und fürwahr, kaum eine Meile weiter fand ich dann auch einen Reisenden, dem eine Achs gebrochen. Im Dank für meine tatkräftige Hilfe bot er mir von seiner Wegzehrung an und berichtete, er käme unten von Meilersruh her, von wo er wohl schmackhaften Honig gen Salthel brachte, und wahrlich, seit langem habe ich nichts so Süßes mehr gekostet.“ - Rittfrau Ingunde Krayendahl auf ihrer ersten Reise nach Eisenrath, 890 BF


Blick auf die Baronie mit Meilersruh im Zentrum

Eisenrath besteht zum größten Teil aus schroffen, bewaldeten Berghängen und dunklen Tälern. Das schwarze Schiefergestein, dass dem Gebige seinen Namen gab, bildet scharfe Bruchkanten und Klippen, an denen sich Sicheltannen, Firunsföhren und Rotfichten festzuklammern versuchen. Rothirsche und Wildschweine durchstreifen die Wälder ebenenso wie Luchse, Waldwölfe und Hölenbären, man erzählt sich jedoch auch von Waldschraten, Baumgeistern, Ogern und gar Drachen, die in den dunkelsten Tälern auf verirrte Reisende lauern. Abseits derartiger Schauergeschichten waren die zahlreichen Goblins in den Wäldern ein ernsthaftes Problem, nutzten sie doch jede Gelegenheit, unachtsame Menschen zu überfallen, und gleichen ihre Feigheit durch große Anzahl und Ortskenntnis aus. Seit Übergabe der Baronswürde an Leomar Nordfalk von Eisenrath konnte dieses Landplage jedoch nachhaltig beseitigt werden. Nach den Goblins benannt wurde die Bergkette der Goblinzähne, die das Tal des Bärengrunds nach Westen hin abgrenzt. Nördlich davon erhebt sich der Drachenkopf, ein knapp 2000 Schritt hoher Gipfel an der Grenze der Baronie. Ihm zu Füßen liegt der wesentlich kleinere Grindelberg, mit seinem Schieferbergwerk, das immer wieder Ziel von Überfällen der Rotpelze war. Folgt man dem Sichelstieg gen Osten, so durchquert man zunächst ein weiteres Tal und muss sich dann über die nördlichen Gipfel der Jarlakskette quälen, um dann einen weiten Blick über die dunkel bewaldeten Hügel darunter zu genießen. Hier liegt der Wehrtempel Leuentrutz mit seiner Höhlenkapelle zu Ehren der heiligen Thalionmel und wacht über die Passstraße. Die Wälder unterhalb der Jarlakskette werden von den tiefen Flusstälern des Eisenbachs, des Kevûn und des Goblinbachs zerschnitten und sind ebenfalls weitestgehend unbewohnt, sieht man von einigen Jägern und Köhlern einmal ab. Erst auf Höhe von Meilersruh beginnt die Landschaft, etwas weniger abweisend zu werden. Schafweiden und Kornfelder liegen rings um den Ort. In den hügeligen Wald- und Wiesenlandschaften, die sich ab hier anschließen, findet eine zunehmend große Zahl von Gutshöfen und Weilern, kleine Ansiedlungen, in denen immerhin zwei Drittel der Bevölkerung der Baronie leben, die das ganze Jahr über vor allem als Bauern, Hirten, Holzfäller oder Kräutersammler leben. Einige widmen sich auch dem Handwerk oder der Imkerei.

Die Kevûner Hügel werden vom Eisenbach und dem Kevûn durchflossen, die beiden Gewässer bringen dem Land die dringend benötigte Fruchtbarkeit. Nahe der Quelle des Eisenbachs erhebt sich die trutzige Hochburg Eisenrath auf schroffen Felsen, während seine Mündung in den Kevûn von grünen Gemüsegärten und Feldern umgeben ist. Auf der anderen Seite des Flussquells findet sich das Arcano-Philosophische Institut. War man trotz der gerodeten Waldflächen und Äcker man in Eisenrath nie mehr als ein paar Meilen vom nächsten dichten Wald entfernt, in dem Goblins und wilde Tiere auf den unachtsamen Wanderer lauerten (oder Goblins und andere wilde Tiere, wie die Eisenrather formulieren würden), hat sich die Situation in der vergangenen Dekade drastisch verbessert: Gefährliche Wildtiere finden sich nur noch selten in den Wäldern der Baronie und die Goblins sind vertrieben. Trotzdem wagt kaum ein Bauer sich mehr als ein paar Meilen von seinem Hof, ohne einen Knüppel oder ein gutes Messer bei sich zu führen.

Doch selbst wenn Kindern von klein auf eingebläut wird, dass im Wald große Gefahren auf sie lauern, kann man nicht behaupten, die Eisenrather wären furchtsam. Im Gegenteil, am Lagerfeuer oder am heimischen Kamin werden gerne die Heldentaten vergangener Zeiten wieder belebt, und als der vom Volk geliebte Baron Cloduar vor einigen Jahren in der Schattenklamm von Goblins überfallen wurde und fiel, zogen mit den Edlen und ihren Waffentreuen auch über hundert einfache Bauern aus, um ihn zu rächen, töteten (unter eigenen Opfern) fast alle Rotpelze und trieben sie bis über den Grindelberg zurück. Eine solche Großtat geht natürlich in die Geschichte der Baronie ein, dass sie andernorts nicht viel zählt, ist den Eisenrathern wohl bewusst, und so sind sie Fremden gegenüber zwar gastfreundlich, aber meist recht verschlossen. Den Kriegszug von Cloduars Sohn Gerwulf, der mit anderen tobrischen Edlen gegen Answin zog, konnten sie schwer nachvollziehen, denn Gareth ist weit und weder Brin noch Answin waren je in Eisenrath, doch vertrauten sie Gerwulf und ihrer tatkräftigen de-facto-Baronin Selinde.

Die 1011 zelebrierte Inauguration Leomar Nordfalk von Eisenraths als neuen Herrscher betrachteten die Eisenrather zu Beginn mit Skepsis, insbesondere sein Begleiter Aequitas wurde misstrauisch beäugt. Mut und Tapferkeit ihres neuen Barons (z.B. im Kampf gegen die Goblinstämme Eisenraths) brachten die Bevölkerung jedoch bald weitenteils auf seine Seite. Drastische Reformen im Verlauf der nächsten Jahre stellten dieses neu gewonnene Vertrauen zwar auf eine schwere Probe, da sich jedoch meist bereits nach nicht allzulanger Zeit positive Ergebnisse einstellten, akzeptierte man die Neuerungen (Kürbitoffeln, Verwaltung, Volksbildung, Tempelbau, etc.) schnell. Die zunehmend wichtige Rolle von Magie innerhalb der Baronie, welche sich zum Beispiel in der Verwendung von Glyphenmagie in der Landwirtschaft und der Etablierung des Arcano-Philosophischen Instituts zeigt, ist jedoch insbesondere für den älteren Teil der Bevölkerung nur schwer zu akzeptieren - die Gefahr, die Bevölkerung durch zu rasche Veränderung zu entfremden besteht stets - doch gerade im Angesicht des aufziehenden Krieges gegen Borbarad akzeptieren die meisten Einwohner Eisenraths nunmehr auch drastische Umbrüche bzw. sind dazu gezwungen, wenn sie weiter existieren wollen.

Wichtige Örtlichkeiten

Meilersruh

Meilersruh ist der größte Ort von Eisenrath und direkt am Sichelstieg gelegen. Aus diesem Grund kommen hier auch alle Reisenden, Händler und Gäste vorbei, die sich in die Baronie verirren. Auf dem Dorfplatz findet wöchentlich ein großer Markt statt, auf dem vor allem Wolle, Waldhonig und Meilersruh Wurzelbräu verkauft werden. Das lokale Bier hat leider im Gegensatz zu dem Honig noch kaum Freunde außerhalb von Eisenrath gefunden. Viele der Meilersruher, die nicht auf den Feldern und Weiden oder in der Brauerei arbeiten, sind mit der Verarbeitung von Wolle zu Garn und dem Weben von Stoffen beschäftigt. In Meilersruh steht der größte Tempel von Eisenrath, das der Peraine geweihte 'Haus der Ernte', das für einen Tempel recht stark befestigt ist, denn hier werden auch die Kornvorräte des Ortes eingelagert und im Notfall verteidigt. Der Geweihte Perindis ist ein sehr tatkräftiger und praktisch orientierter Mann. Zudem gibt es noch einen Firun-Tempel, dessen Geweihte Undra jedoch häufig über mehrere Tage in den Wäldern unterwegs ist.

Der Bau von nicht weniger als fünf weiteren Tempeln seit 1014 zu Ehren Hesindes, Nandus, Tsas, Phex' und Ingerimms stellt einen kaum zu unterschätzenden Standortfaktor dar, selbiges gilt auch für die gezielte Anwerbung des Norburger Heilmagiers Anshag Fidian, der im neu renovierten Wachturm des Dorfes sein Domizil gefunden hat. Der durch das Dorf ziehende Handel und eine Kultur des Willkommens gegenüber jedem qualifizierten Zugezogenen führten somit folgerichtig zu einer zunehmenden Ansiedlung von Gewerbe in Eisenrath im Allgemeinen, wie in Meilersruh im speziellen. Zu nennen ist insbesondere der steigende Anteil von Edelhandwerkern und Gelehrten, welche nahezu zur Gänze in Meilersruh leben: So zum Beispiel ein Apothecarius, welcher gemeinsam mit einem Medicus und dem Norburger Magus die lokale Bevölkerung versorgt, ein Eisengießer, der mit den drei örtlichen Schmieden zusammen Werkzeuge und Waffen produziert und dabei auf die beiden in den Bergen arbeitenden Minenvorarbeiter angewiesen ist, etc.

Waldbergen

Waldbergen

[To do: Ergänzen]

Kevûnsau

Kevûnsau ist ein Dorf am fruchtbaren Ufer des Kevûn, wo Gemüse und Obst angebaut werden. Die alte, große Wassermühle gehörte dem Edlen von Kevûnsau, Ronnarek Durthlind, der als Kind einmal in den Fluss fiel und nur von der Fee Pandlaril gerettet wurde, weswegen die Dörfler auch einen Schrein ihr zu Ehren errichten durften. Wenn jemand nachfragt, können sie ausgezeichnet erklären, wie Pandlaril eine Dienerin Efferds ist und sein Werk auf Dere vorantreibt, gerne auch bei einem guten Bratfisch, natürlich nur nach einem Dankeswort an die Herrin der Wasser. In den vergangenen Jahren entwickelte sich Kevûnsau zum Zentrum der Eisenrather Papierindustrie

Wehrtempel Leuentrutz

Der Wehrtempel am Sichelstieg

Leuentrutz ist ein stark befestigter Tempel der Rondra, der über den Sichelstieg wacht. Momentan sind jedoch nur zwei Geweihte im Tempel, der zu früheren Zeiten das zehnfache an 'Besatzung' hätte fassen können. Schwertschwester Siltja und Ritter der Göttin Jarlak müssen zudem nicht nur den Pass, sondern auch die Höhlenkapelle der heiligen Thalionmel bewachen. Die Kapelle ist ebenso wie die Gästekammern des Tempels tief in den Fels gehauen und wird von einem Bollwerk gekrönt, dass vielleicht sogar einem Drachen standhalten könnte.

Eisenroden

Eisenroden ist ein Dorf mitten in den Kevûner Hügeln und umgeben von weitläufigen Schafweiden und Äckern. Das Dorf ist von einer Palisade umgeben, und auf dem Dorfplatz findet sich ein Stein, dessen Gravur an einen großen Kampf erinnert, als die Bevölkerung des Ortes bis aufs Blut gegen die Goblins kämpfte, die in diesem harten Winter ebenso hungerten wie sie.

Grindelberg

Biegt man vom Sichelstieg aus auf Höhe des Gasthauses Bärentatze nach Norden ab, so kann man einem steinigen und teilweise sehr steilen Pfad folgen, der nach etwa zwanzig Meilen zu einem befestigen Bergdorf führt. Grindelberg liegt im Bärengrund, einem steilen Tal, zu Füßen des Berges Grindelwald, der wie der Rest der Schwarzen Sichel aus dunklem Schiefergestein besteht. Der Schiefer wird in einem Steinbruch nahe des Ortes abgebaut. Im Umkreis von Grindelwald haben sich einige Köhler angesiedelt, welche den Brennstoff für die massiv gewachsene Grindelberger Eisenproduktion und den immer fortschrittlicher arbeitenden Erzabbau liefern.

Schwarzmühlen

Schwarzmühlen ist eigentlich nur ein ganz normales Bauerndorf, wäre da nicht die große Bockwindmühle, die sich etwas abseits des Dorfes auf einem Hügel erhebt. Aufgrund des vom Wetter dunkel gefärbten Holzes nennt man sie die 'Schwarze Mühle' – und vielleicht auch, weil der düstere Klang zu ihrem Müller passt, einem langbärtigen, grimmigen Kauz, der mit den Bauern, die ihm das Korn bringen, kaum ein Wort wechselt. Schauergeschichten berichten, dass er die Leiche seines Vorgängers auf dem Flügelkreuz festgebunden hat und des Nachts schaurige Gesänge in der Mühle anstimmt, um Stürme herbei zu rufen. Der einzige Mensch, den er länger in seiner Gegenwart duldet, ist seine Schülerin, die hässliche, aber kluge Odila, die auch den Handel mit den Kornbauern treibt. Von ihr heißt es auch, sie könne mit den Winden reden und sei ein Feenkind oder eine Hexe.

Das Nymphenauge

Das Nymphenauge

Das Nymphenauge ist ein See im Wald nahe Burg Eisenrath, der von so viel dichtem Unterholz umgeben ist, dass es schwer fällt, ihn zu finden. Er ist meist von Nebel bedeckt und die Heimstatt zahlreicher Feen, Elfen, Nymphen, Quellgeistern oder wie auch immer sie genannt werden mögen. Es heißt, ein Weißer Ritter auf einem ebenso weißen Hirsch bewache diesen See und das Wasser, und er sei ein Sendbote Pandlarils persönlich. Gerüchten zufolge soll Baron Leomar Nordfalk von Eisenrath mit diesem Wächter gerungen und über ihn triumphiert haben.

Persönlichkeiten der Baronie

Rudegar Eschenquell - Hofkaplan

Seine Gnaden Eschenquell (geb. 953 BF), Lichtbringer und Hofkaplan von Eisenrath, ist Leomars und Selindes Großonkel. Er hat sich nach einigen Reisen in jungen Jahren zur Weihe entschlossen und ist zufrieden damit, den Menschen von Eisenrath mit frommen Rat zur Seite zu stehen und ihnen alle Fragen zu beantworten. Dabei hat er schon vor langer Zeit gelernt, mit dem Glauben der Bauern an Feen und Geister und den Druiden und Hexen der Gegend zurecht zu kommen, und gilt allgemein als toleranter und humorvoller, nahezu unerschütterlich gelassener Mann.

Isida Vardeen – Leitung der Druckerei

Ohne Eltern aufgewachsen war Isidas (geb. 991 BF) erste Ausbildungsstätte die Untiefe der Straße Mengbillas. Und wer aus dieser lebendig hervorgeht, der schafft es überall. Durch Intelligenz, Zähigkeit und mit Hilfe ihrer teils fast ein wenig übermenschlich wirkenden Fähigkeiten schon von jungen Jahren an einen blendenden Eindruck auf Fremde zu machen fand sie nicht nur willfährige Gesellen, die ihr für eine „kleine Gegenleistung“ den Umgang mit versteckten Klingen beibrachten (nur um es kurz darauf dem Tode nahe zu bereuen), sondern mit 13 Jahren eine Aushilfsstelle im freien Druckhaus der Wissenschaften, jener verrufensten Druckerei diesseits von Brabak. Mit einem außerordentlichen Talent gesegnet gelang ihr ein rascher Aufstieg, bis die 1017 BF die Seuche die Stadt erfasste. Die Druckerei war am Boden und drei wohlhabend wirkende Gesellen aus dem Norden schienen ein außerordentliches Interesse daran zu haben, eine ähnliche Institution im Mittelreich aufzubauen…

In Eisenrath tut sich Isida nach wie vor mit dem Lokalkolorit der Einheimischen schwer, versteht sich dafür aber außerordentlich gut mit Deliah. In ihrer Freizeit freut sie sich stets aufs Neue kreativ mit Seilen zu arbeiten.

Deliah Faruksuni – Alchemische Leitung der Papierproduktion

Nachdem Aequitas Leomar davon überzeugt hatte, dass er sich mit Blick auf die aufzubauende Druckerei als Baron doch „persönlich“ der Papierherstellung zuwenden sollte, verfasste er sofort den einen oder anderen Brief und versuchte so manchen Gefallen bei alten Bekannten einzufordern. So vermittelte ihm ein Kommilitone schließlich den Kontakt zu seiner Schwester, der profanen Alchemistin Deliah Faruksuni, welche stellvertretend für die Leitung der Papiermühle zuständig war, welche die Schreibstuben der Al’Achami belieferte. Durch ihre ungemein penetrante Art, welche Gesprächspartnern permanent den Eindruck vermittelt, dass sie entweder unwürdig oder schlichtweg dumm sind, hatte die noch recht junge Dame (geb. 995 BF) nicht sonderlich viele Freunde in Fasar gemacht, eine Stadt, die sie, wie auch die ganzen Tulamidenlande, schon aus klimatischen Gründen nicht mehr länger zu ertragen gewillt war. So ging Deliah Mitte 1017 auch dankend auf Aequitas Angebot ein, eine Papiermühle in Tobrien aufzubauen (ohne genau zu wissen, wo dieser Landstrich eigentlich läge – hauptsache weiter im Norden), nicht zuletzt im Angesicht eines recht großzügigen Budgets und Salärs. Dies gelang ihr zwar vortrefflich und obwohl inzwischen mit der hiesigen „Kultur“ vertraut, empfindet sie den Preis, den sie für ein wenig kühlere Luft und Freiraum zu zahlen hatte, doch für recht hoch und tut sich schwer „inmitten des absoluten Nichts“ Fuß zu fassen.

Yesaria Falconier – Kupferstecherin

Yesaria (geb. 996 BF) hatte das Konzept von Gesellschaft nie ganz verstanden, ehrliches Interesse diesen Missstand zu korrigieren war ihr jedoch ihr ganzes bisheriges Leben immer fremd geblieben. Ihre Eltern beschrieben sie als schweigsames Kind. Introvertiert, wenn sie dieses Wort denn gekannt hätten. Wirklich erwärmen konnten sie sich für ihre jüngste Tochter ohnehin nie, zu seltsam war ihr ganzes Erscheinungsbild, dominiert von schlohweißem Haar, welches sie nie schnitt, der blassen Haut und den ruhigen, aber tiefroten Augen, welche aus den ebenmäßig geformten Gesicht hervorstachen. Auf den Straßen Gareths ging man ihr argwöhnisch aus dem Weg, bestenfalls; die Nachbarskinder hatten da weniger Berührungsängste. Kein Wunder, dass Yesaria nicht gerne vor die Tür ging. Am liebsten war sie allein in ihrer Kammer und zeichnete, meist Abstraktes, was ihren Eltern nur Kopfschütteln abnötigte. Doch als ihr Onkel, ein Goldschmied von Rang und Namen aus Punin, eines Tages das karge Heim der Familie besuchte, war er so begeistert vom Talent der jungen Yesaria, dass er anbot, das geschickte Mädchen in seinem Handwerk auszubilden. Die Eltern, froh, ein Maul weniger stopfen zu müssen, willigten dankend ein.

So wurde Yesaria in der Goldschmiedekunst ausgebildet und verblieb in der Obhut ihres Onkels, der ihre Schwierigkeiten im Umgang mit den Menschen akzeptierte und ihr den sicheren Freiraum gab, den sie brauchte. Ihr wirkliches Interesse galt jedoch stets dem Zeichnen und insbesondere dem, vom Onkel nur zur Erbauung praktizierten, Kupferstich, in welchem sie eine Meisterschaft entwickelte, die landauf und landab selten gesehen ward. Mit dem Tode ihres Protegés war sie plötzlich die neue Besitzerin der kleinen Schmiede, ein Alptraum, welcher sie in jeder Hinsicht überforderte und in der absoluten Pleite des kleinen Geschäfts endete. Mit dem Verkauf des Werkzeugs tilgt sie die Schulden und machte sich auf den Weg zurück zu ihren Eltern, doch vernahm sie auf dem Weg, dass eine neue Druckerei in Tobrien gegründet werden sollte und man dort noch fähige Gesellen suchte. Was hatte sie schon zu verlieren? Und so machte sie sich auf und erreichte, wie durch ein Wunder, Eisenrath unbeschadet.

Yesaria spricht immer noch nicht viel. Glücklich ist sie, wenn man sie in Ruhe an ihren Stichen, Gravuren, Zeichnungen oder Holzschnitten arbeiten lässt. Mehr will sie nicht. Hin und wieder macht sie lange Spaziergänge durch die Wälder der Baronie – es heißt sie spräche dort mit den Geistern und Elementaren. Deliah merkte schon mehrfach an, dass „Tenebraez dem stillen Rotauge schon wieder hinterhergestarrt hat.“

Malek – Haindruide

Es war für Malek (geb. 977 BF) kaum verständlich, dass diese geschäftigen Kreaturen in ihren aus toten Baum gebauten Häusern tatsächlich derselben Spezies zugehörig sein sollten wie er es war, schon vom ersten Mal an, als sein Meister ihn aus dem Wald zu ihnen führte, um ihm „die Menschenwelt“ zu zeigen. Hin und wieder ist er gezwungen mit ihnen in Kontakt zu treten, zähneknirschend musste er irgendwann einmal zugeben, dass Dinge wie ein gut hergestelltes Seil oder ein vernünftiger Hammer auch sein Leben vereinfachen können. Gerne tut er es trotzdem nicht, zu sehr ist er davon überzeugt, dass das Dasein im Einklang mit Sumus Leib das einzig wahrhaftig anerkennenswerte ist. So wissen nur wenige der Einwohner Eisenraths überhaupt von der Existenz des Druiden, welcher Gerüchten und Legenden zu Folge in ihren Hainen hausen soll und über die Macht der Elemente gebietet und das soll Malek auch ganz Recht sein. In den letzten Jahren irritiert es ihn zunehmend, eine finstere Präsenz über den Wäldern zu spüren. Menschen die auf Dämonen reiten. Unaussprechliche Beschwörungsriten auf der Burg und gar die andauernde Präsenz siebtsphärischer Entitäten auf dem Hügel auf dem die Menschen einen Haufen Steine zu einem großen Haus aufschichteten, lassen ihn nicht los.

Anshag Fidian – Heilmagus aus dem Dorfe

„Wir haben doch diese leere Turmruine in Meilersruh, oder? Setzen wir da doch irgendeinen dieser naiven Baumkuschler aus Norburg hinein, verpachten ihm das gute Stück und helfen es zu reparieren, wenn er sich im Gegenzug um die Dorfbevölkerung kümmert.“

Aequitas zu Baron und Vogt, kurz nach Übernahme der Baronie

Der Form nach immer noch Adeptus Maior ist Anshag Fidian (geb. 960 BF) vor langer Zeit einmal an der Halle des Lebens zu Norburg ausgebildet worden und hat sich dort stets sehr mit den idealistischen Zielen seiner Akademie, dem Gewaltverzicht und der Hilfe für die Schwachen, Verletzten und Kranken, identifizieren können. Von diesen motiviert, zog er in die Welt hinaus, um nur mit dem Nötigsten ausgestattet, seinem Dienst am Menschen (oder, sehr selten) auch Elfen zu oder (gar einmal) Ork zu tun. So lernte er ganz Nordaventurien kennen und studierte für mehrere Jahre die hohe Kunst der Alchemie in Festum. Doch nach all den Jahren werden seine Knochen langsam des Reisens müde und auch sein Gehör lässt immer mehr nach. So eilte er (gemeinsam mit seinen zwei noch sehr jungen Schülerinnen) nach Eisenrath, als er die Kunde vom Gesuch des Barons vernahm, welches doch so gut auf ihn passte.

Mit seinem langen, weißen Haar und dem Rauschebart vermittelt er das nur denkbar von Klischees konturierte Bild des Gildenmagiers und seine joviale, immer hilfsbereite Art wird von den Dorfbewohnern ebenso wie seine magischen Fähigkeiten, sehr geschätzt.

Carolan Bosvani – Baumeister des Barons

Carolan Bosvani (geb. 983 BF) lernte das Handwerk der Baukunst bei seinem Vater, Veciano Bosvani in Kuslik. Er war nie ein sonderlich bekannter Architekt und die Großen und Reichen nahmen lieber mit bekannteren Baumeistern vorlieb. Nichts desto Trotz war verdiente er nicht schlecht und konnte Sohn und Frau ein durch harte Arbeit einen bürgerlichen Lebensstil garantieren. Doch als er eines Nachts über Konstruktionszeichnungen brütend langsam aber sicher in Borons Reich hinüberglitt und es dabei unterließ, das Licht zu löschen, verschlangen die Flammen schnell diesen bescheidenen Wohlstand und mit ihm Carolans Vater. Der 15-jährige Carolan konnte sich, gemeinsam mit seiner Mutter retten, für seinen Vater kam jede Hilfe zu spät. Aus den Armenhaus heraus gelang es ihm durch harte Arbeit (und Repititorium zweier Werke, die das Inferno überlebt hatten) schließlich zu einem Assistenzposten eines hochgerühmten Baumeisters Vinsalts und von hieran schaffte es der mit einem wachen Verstand und großem Verständnis von Mechanik und Zeichenkunst Gesegnete über lange Jahre schließlich in die Riege der, zwar nicht ganz großen, aber zumindest bekannteren Architekten aufzusteigen. Als er durch Zufall 1013 das Angebot erhielt, für einen nandusgefälligen Reformator nach Tobrien zu ziehen, lehnte er trotz des einträglichen Salärs, welches geboten wurde, ab. Als jedoch einer seiner Palazzos auf Grund undurchdachter und nicht mit ihm abgesprochener handwerklicher Maßnahmen das statisch Zeitliche segnete, sah er sich aus Angst für Repressionen des Hochadligen, für den er den Bau konstruiert hatte, auf einmal der Tobrischen Landluft gegenüber gar nicht mehr so abgeneigt und stimmte dem Monate zuvor gemachten Vorschlag zu, jedoch nicht, ohne das versprochene Gehalt nochmals erhöht zu wissen.

In Eisenrath leistet er seitdem hervorragende Arbeit und konnte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten, auch wenn er mit den einheimischen und ihrem Lebensstil nie wirklich warm wurde, einleben. Selbst den Akademiebau und der Umgang mit den dortigen Dämonen (für welchen Aequitas eigentlich schon angedacht hatte, Carolan unter Langzeitbeherrschung zu stellen) gelingt dem durch andauernde Karakillandungen, Drachenbesuche, versuchte Kindermorde durch Chimären und vermeintliche Kunstmaler abgebrühten Baumeister sehr gut – man könnte fast meinen, er hätte Freude am Umgang mit den invocierten Kreaturen.

Critiana Delicado – Majordoma zu Groß-Eisenrath

In Belhanka als Rechtsgelehrte ausgebildet, sammelte Critiana Delicado (geb. 978 BF) in der Verwaltung diversester Adelsgüter Erfahrung im Umgang mit Zahlen, Gesetzen, Politik, dem Protokoll und natürlich Menschen, welche die unangenehme Angewohnheit haben, stets alles aufs Neue durcheinander zu bringen. Trotz ihrer hervorragenden Leistungen gelang es ihr jedoch nie, in die wirklich interessanten Positionen, im Hochadel oder im Kaiserhaus, zu kommen. Gegen 1014 war sie für den Einstieg in derartige Ämter, welche von ihren Inhabern eifersüchtig gehütet wurden und für deren Zugang man ein weites Netz von Intrigen spinnen musste, auch im Grunde bereits zu alt, zumindest war ihr die jugendliche Freude an derlei Spielen inzwischen vergangen.

Als ihr so schließlich klar wurde, dass sich ihr Leben in einer Sackgasse befindet, trotz allem, was sie Zeit ihres Lebens geleistet hatte, fiel sie in ein tiefes Loch voller Rauschkraut und Kurtisanen… in dem sie zufällig A.Z. Tenebraez begegnete, welcher gerade ein paar Tage in seiner Lieblingsstadt Belhanka zu verbringen gedachte. Man lernte sich kennen und es entstand eine vom fachlichen geleitete Freundschaft. Wirklich beeindruckt von ihren Fähigkeiten und ihrem Wissen machte Aequitas ihr schließlich das Angebot, nach Eisenrath zu kommen. Nach kurzer Bedenkzeit willigte sie ein und ließ sich, nach erster kurzer Ernüchterung, auf die Vision ein, dieses Land aufzubauen.

Etzel Jannsen – Schatzmeister zu Groß-Eisenrath

Etzel (geb. 967 BF) war immer etwas Besonderes. Schon in der Praiostagsschule wunderte er sich darüber, dass seine Mitschülerinnen solche Probleme hatten, sich Verse, Gedichte, Geschichten, Fakten, ja einfach alles!, zu merken. Noch schlimmer wurde es bei Zahlen. Gelangweilt gab ihnen der Praiosgeweihte einmal die Aufgabe, die Zahlen von 1 bis 100 zu addieren, in der Hoffnung, das dutzend Festumer Kinder eine Weile beschäftigt zu halten, um sich einen Steineicheltee machen zu können, doch wo die anderen rechneten und rechneten, war es Etzel schon nach wenigen Sekunden klar, dass das Ergebnis 5050 lauten musste. Und wenn er der Ansicht war, dass er unterfordert wurde, dann beschwerte er sich – lautstark. Obwohl seine Begabungen selbst dem Blinden so klar und deutlich zu erkennen waren, drängten ihn seine Eltern zur Aufnahme einer Lehre in einem Handelskontor Störrebrandts (nicht zuletzt, weil sie hofften, dass sie im Angesicht der Fähigkeiten ihres Sohnes wohl möglich ihren beträchtlichen Schuldenstand bei selbigen reduzieren könnten…). Tief beeindruckt von der Begabung des Kindes ließ der Chefkontorist gar einen Mathematicus aus Gareth bestellen, der den, ansonsten drastisch unterforderten Etzel zusätzlich zur normalen Lehre ausbilden sollte. Ein angenehmerer Zeitgenosse wurde er jedoch auch dadurch nicht.

Nach Abschluss der Lehre reiste er zwischen den verschiedenen Kontoren des Handelshauses Störrebrandt hin und her und optimierte Arbeitsabläufe und Bilanzierungstechniken, selbst kleinste Fehler in der Buchhaltung vielen ihm gnadenlos schnell ins Auge und provozierten ein Donnerwetter, wie es sonst nur Rondra selbst gekonnt hätte. Vor dem „jungen Zahlenmagier“ spurten alle. 1009 kam er so ins Horasreich und traf auf durch Zufall auf die zu diesem Zeitpunkt in Vinsalt lebende Critiana. Noch nicht mit der Leibesfülle gesegnet, die er sich in den nächsten Jahren erarbeiten würde, verfiel er der Rechtsgelehrten vollkommen, welcher dies kaum entging, jedoch nicht weiter darauf einging: So beeindruckt sie auch von diesem Jüngling mit der lauten Stimme, seinem Gedächtnis und seinen Fähigkeiten war – Interesse zeigte sie keines. 1012 wurde Etzel auf seinen Wegen von Räubern angegriffen und ernstlich verletzt. Sein linkes Bein ist seitdem kaum noch zu gebrauchen. Zu diesem Zeitpunkt kam ihm der Gedanke, dass er vielleicht etwas kürzer treten sollte: Irgendwo Fuß fassen, etwas aufbauen, hin und wieder in den gleichen Phextempel gehen – dergleichen. Als ihn 1014 das Angebot Critianas erreichte, doch als Schatzmeister auf Eisenrath zu dienen, stimmte er sofort zu. Seitdem korrigiert er Bilanzen, schreit Leute an und versucht Critianas Herz zu gewinnen. Stattdessen gewinnt er aber nur Jahr für Jahr mehr Pfunde, was seinem eigentlichen Ziel nicht unbedingt zuträglich ist.

Leomar Zornbrecht Fjirningsförden – Vorarbeiter der Bergleute

Mit seinem von einer Narbe vollkommen zerstörten linken Auge, den roten Haaren und dem muskulösen Körper ist Leomar Zornbrecht Fjirningsförden (geb. 976 BF) eine einschüchternde Gestalt. Holt er die rituelle Streitaxt seiner Vorfahren aus der alten Truhe in seiner Hütte, erscheint er schlichtweg angsteinflößend. Doch seine Leute kennen und vertrauen dem alten Thorwaler, der doch in Tobrien geboren wurde und den alle nur „den Seebären“ nennen und welcher seit über 30 Jahren in den Minen der Baronie nach Edelmetallen gräbt bzw. seinen Pflichten als Vorarbeiter nach dem tragischen Unfalltod seines Vorgängers vor 8 Jahren nachkommt. Nicht zu schade, selbst die Spitzhacke zu schwingen, ist Leomar für seine aufpeitschenden Motivationreden und sein untrügliches Gespür für Eisenvorkommen in den Bergen bekannt und von den Arbeitern in den Bergen hoch geschätzt. Doch wehe, jemand versucht sich seiner Aufgabe zu entziehen. Dann kann Leomar sehr unangenehm werden…

Larecio „Larik“ Melior – Nanduriat

Als Ergebnis Liaison einer wohlhabenden Patrizierin und eines reisenden elfischen Bardens war der Halbelf Larecio (geb. 992 BF) in Belhanka schon von jungen Jahren an ein Blickfang. Doch zum Zeitpunkt seiner Geburt weilte sein Vater bereits in Al’anfa und seine Mutter fürchtete ihre gesellschaftliche Reputation durch ein uneheliches Kind zu verlieren. Als sie wenige Wochen nach der Niederkunft von Zweifeln ob der zu treffenden Entscheidung geplagt, was mit dem Kind passieren sollte, in den Himmel blickte und das Licht des Wandelsterns auf sich hinabscheinen. Dies als Zeichen deutend übergab sie das Kind, zusammen mit einer erklecklichen Spende, dem Nandus-Hochgeweihten Belhankas, der den jungen Halbelfen wie sein eigenes Kind großzog und ihn auf die Weihen der Kirche vorbereitete, obwohl er seinen Fähigkeiten nach genauso gut (vielleicht sogar besser?) an der Akademie der Geistreisen hätte ausgebildet werden können. So arbeitete er im Tempel an seiner Rhetorik, studierte die Künste und Wissenschaften und festigte seine Allgemeinbildung.

Seine definitiv aus kanalisierten magischen Kräften stammende Begabung (hier hatte der Tempel eine umfassende Analyse angestellt) im Bereich der Diskussions- und Schreibkunst kamen ihm hierbei sehr zu pass, ebenso wie seine elfischen Wurzeln, die ihn aus der Menge hervorstechen ließen und zu etwas besonderem machten, einem Menschen, dessen Gesicht man sich merkte. Potenziert wurde dieser Faktor noch durch die Tatsache, dass Larecio unbenommen seines Erbes schlichtweg verboten gut aussah. So führte er schon von jungen Jahren an Schaudispute juristischer, magietheoretischer oder philosophischer Natur auf den Marktplätzen der Stadt und gewann die Herzen der Menge für sich, eine Tradition, die er auch nach seiner Weihe noch fortsetzte und durch welche er Aequitas zum ersten Mal auf seinen Reisen durch das Horasreich ins Auge fiel. Als die Gründung eines Nandus-/Hesindetempels in Eisenrath zur Debatte stand, kam schnell der Name Larecios ins Spiel und durch einige Kontakte zur Schwesternschaft der Mada und der Kronprinzessin war es kein Problem ihn von seinen Pflichten zu entbinden und zum jüngsten Tempelvorsteher des Nandus-Kults zu machen, einem Angebot, dem er, nachdem Aequitas das wahrhaft aufklärerische Anliegen seiner Reformpolitik in langen Briefen dargelegt hatte, nicht widerstehen konnte.

Seitdem arbeitet Larecio (welcher sich nunmehr Larik nennen lässt, um Vorbehalte der Eisenrather gegenüber dem Horasreich zu vermeiden) unermüdlich daran, den Funken der Zivilisation in der Brache des Niemandslandes Tobrien zum Glimmen zu bringen, teils mit beachtlichen Erfolgen: Die Alphabetisierung konnte drastisch erhöht und die Ernteeinfuhren durch neue Saattechniken verbessert werden. Die regelmäßig an der tempeleigenen Presse gedruckten Flugschriften, welche zu verschiedensten mehr oder minder praxisnahen Themen informieren, erfreuen sich großer Beliebtheit und insbesondere die Damen des Dorfes schwärmen von dem „strammen Elf“. Zu Carolans Leidwesen gilt Ähnliches gelegentlich auch für Aequitas.

Miranda - Zofe

Die Zofe Miranda (geb. 990 BF, hochgewachsen, mager, dunkelhaarig) ist schüchtern und eifrig bei der Arbeit, doch besitzt sie eine große Leidenschaft nach den schönen Kleidern und dem Schmuck ihrer Herrin Selinde – nicht, dass sie jemals Diebstahl begehen würde, aber wenn sie sich unbeobachtet fühlt, legt sich manchmal ein Mieder oder ein Kleid ihrer Herrin an und erträumt sich vor dem großen Kupferspiegel ein Leben als Baronstochter.

Meredin Lindenblatt - Jagdmeister

Jagdmeister Meredin Lindenblatt (geb. 968 BF), ein Halbelf, kümmert sich um die Tiere der Burg, seit der Stallmeister Waidhart Farnwinkel im Kampf um Eisenrath starb. Zur Hand gehen ihm auf der Burg die Knechte Kunrad, Menzel, Tobor und Sigismer sowie die Mägde Brinna, Fenia, Firunwide und Waldara. Letztere hat ein besonderes Talent für den Umgang mit der Armbrust und darf Selinde und Meredin daher häufig auf die Jagd begleiten.

Irmengunde Weyenthal - Hauptfrau

Hauptfrau Irmengunde Weyenthal (geb. 974, Pferdeschwanz, athletisch) führt als hoch kompetente Befehlshaberin die Verteidigung der Burg Eisenrath, vor allem auch, wenn der Baron gerade abwesend ist. Sie ist sowohl für ihre Großzügigkeit als auch für ihre Konsequenz bekannt, wobei sie es vermeidet, Soldaten gegeneinander auszuspielen. Sie ist gleichzeitig die Waffenmeisterin der Burg und für die Ausbildung und Kampfübungen der Bewaffneten zuständig.

Permine Storchenhöh - Verwalterin von Meilersruh

Die stets gut organisierte Permine Storchenhöh (geb. 977 BF, klein und drahtig, sehr zäh) ist die Verwalterin von Meilersruh und hat damit alle Hände voll zu tun. Trotz ihrer geringen Körpergröße hat sie eine laute Stimme und zieht es vor, immer die Überblick und die Kontrolle zu behalten, und wenn sie mal wieder jemanden zur Ordnung ruft, kann es schon mal sein, dass sie hinter ihrem Rücken als garstiger Goblin bezeichnet wird – aber letztendlich will niemand auf ihre strukturierte Planung verzichten, sei es bei der Aufteilung der Felder oder der Konstruktion eines Verteidigungswalls.

Ralmir Eberwacht - Junker

Junker Ralmir Eberwacht geht wie sein Vater gerne auf die Jagd, jedoch bringt er in letzter Zeit kaum Beute zu seinem Gut und seiner Gemahlin. Er schiebt es auf Goblins, die die Beute verjagt hätten, doch in Wahrheit ist er auf der Suche nach dem Nymphenauge, dass er einmal im Wald gefunden, jedoch nie wieder erreicht hat.

Gertrecht Amselwasser - Bäcker

Der Bäcker Amselwasser (geb. 965 BF, Glatze, Bauchansatz) hat ein großes Herz für Kinder und verteilt gerne mit Honig gesüßte Kuchen an sie. Leider ist er nicht so freigiebig mit seinem Zehnt, was ihn schon zuweilen in Schwierigkeiten gebracht hat.

Nachbarn

Im benachbarten Ebersberg südwestlich von Eisenrath herrscht Baron Arlan „Der Löwe“ von Ebersberg (kooperativ/offen, -2), der zu diesem Beinamen kam, da er eine blonde, unbezähmbare Haarmähne und eine tiefe, grollende Stimme hat. Er ließ sich leicht überzeugen, für Brin zu kämpfen, und betrachtet eigentlich alle Bewohner des Sichelstiegs als seine Schützlinge.

Der schon etwas ergraute Baron Widufred (neutral, 0) herrscht auf Burg Tobelstein über die gleichnamige Baronie und ist über eine Silbermine bei Eberfels zu beschaulichem Reichtum gekommen. Er ist auf seine eigene Art ein loyaler Anhänger des wahren Kaisers, das heißt, er unterstützte die Loyalisten finanziell.

Baron Naul von Kleinwardstein (skeptisch, +1), gerade erst seit zwei Götterläufen mit seiner Baronie östlich von Eisenrath belehnt, stand in der Krise auf Seiten Answins, hat seinen Fehler aber inzwischen eingesehen und gelobt Treue. Naul ist ein begabter, aber auch von sich überzeugter Turnierkämpfer, und zudem sehr optimistisch auf der Suche nach einer passenden Braut ist, was Selinde inzwischen auf die Nerven geht.

Der erfahrene Baron Radumar von Spogelsen (skeptisch, +2) verhielt sich während des Konflikts erstaunlich neutral, Gerüchten zu Folge hat ihm seine Nicht-Beteiligung Gefälligkeiten beider Seiten eingebracht, aber dafür gibt es keine wirklichen Anhaltspunkte. Er widmet sich der Falknerei, ist momentan aber damit beschäftigt, einigen Wegelagerern und Raubrittern in seiner Baronie Herr zu werden.

Der Herr von Güldenharsch ist eigentlich eine Herrin, denn Baron Ulfert (verbündet, -4) – ein früherer Verehrer Selindes, der ihre freundliche Zurückweisung mit Humor genommen hat – ist seit kurzem glücklich mit Rittfrau Hildelinde Grunburg vermählt, die kurzerhand die Oberhoheit über die Geschäfte der Baronie übernommen hat. Ulfert stört das nicht weiter, da er sich so dem Studium alter Schriften und Sagen widmen kann. Die Answinkrise hat er aufgrund seiner leicht verträumten Einstellung und der aufregenden Hochzeit sozusagen verpasst.

Die Burg Eisenrath