Codex Dimensionis
Anspruchsvolles Übersichtswerk über die jenseitigen und überderischen Existenzebenen, den Limbus, die Nebenwelten und die Feen, ihre jeweiligen Bewohner, ihre Wechselwirkungen mit der Welt und mögliche Wege dorthin. Enthält die Grundlagen moderner Sphärentheorie und einige hochgradig ketzerische Thesen zum Verhältnis zwischen Göttern und Dämonen. Ältestes bekanntes Exemplar schätzungsweise 1600 Jahre alt.
Die Entstehung der Dämonen
(Zum Ersten Zeitalter)
Es kämpften die Kreaturen aus SUMUS Blut und LOS' Tränen, und die göttliche Schlacht war eine Blutige. Als Gleiche kämpften die Wesen, die wir heute Götter heißen, und ihre Geschwister, die uns als Götzen, Giganten und Dämonen bekannt sind. Waren nicht Kamaluq, der panthergestaltige Gottdaemon der Waldmenschen, Tairach, der Bluth-Gott der Orken, und Mithrida die Rote, die wir als Klinge der Rondra kennen, auch Streiter von der gleichen Art wie Praios oder Ingerimm? Was aber geschah mit jenen, die vernichtet wurden? Unzählbar ist die Schar der Unsterblichen, deren Blut die Schöpfung benetzte. Riesen, geschaffen von Giganten, stürzten zu Boden und wo sie liegen, erheben sich heute Hügel und Berge. Doch auch Götter wurden vernichtet, und ihre Namen scheinen auf ewig verloren - oder sind sie uns doch bekannt? Lauten sie gar Ghorgumor, Gal'k'zuul, Shihayazad und Widharcal?
Es steht geschrieben, dass die Sieger der Schlacht ihre unterlegenen Gegner hinaus schleuderten aus dem Kosmos, hinaus in die Heptaphairischen Weiten, wo sie voller Rachedurst und Zorn zu den Dämonen und Archodaemonen wurden, die wir heute kennen. Doch auch sie sind geschaffen aus dem Willen des LOS, wie alle seine Kinder.Und durch alle Zeitalter hindurch trachten sie danach, die Schöpfung zu negieren un dzu vernichten. So pflanzten sie auch den Dämonenbaum in der zweiten Sphäre, die heißt Feste, denn es ist SUMUS Macht, die sich hier manifestiert, SUMUS Leib, der alles ist, bevor sie ihren Kindern die Namen Humus und Eis, Feuer und Wasser, Erz und Luft und Kraft gab. Wer sich hierhin begibt, der wird SUMUS Griff unterliegen und eins werden mit ihr. Selbiges gilt wohl nicht für den Dämonen-Baum, dessen Saat gesät wurde von Abysmaroth, Abyssabel und Abyssandur, und der von hier langsam aber unaufhaltsam auf die 7. Sphäre zuwächst. Das Reich der Toten hat er bereits erreicht, und wenn er den Wall zur Siebte Sphären durchstößt, dann wird eine zweite große Schlacht der Unsterblichen beginnen und die Schöpfung im Chaos untergehen.
Tod der Unsterblichen
(Zum Zweiten Zeitalter)
Aber die Zahl der Götter in der Feste Alveran war dreizehn plus dreizehn und noch einer mehr, und jener eine war der Goldene, Gott der Herrschaft, der über allen anderen thronte. Unter ihm herrschten Praios, Feqz und Charypta. Doch vor den Toren, da tummelten sich die Unsterblichen, welche keinen Platz errungen hatten in der Feste Alveran, doch auch sie gierten nach der Macht, die Seelen der Menschen zu ernten. Ingerimm und Raschtul, Efferd und Firun gehörten zu jenen, die in den Krieg zogen gegen die Herren von Alveran. Der Krieg währte ein Äon und brachte Sturmfluten und Feuersbrünste, Sturmwinde und geborstene Gebirge mit sich. Die Unsterblichen erschufen machtvolle Riesen, die für sie in die Schlacht zogen.
Und in diesem gewaltigen Kampfe fielen so manche Götter und wurden erschlagen. Ihre Seelen irrten durch die Sphären, mächtig und doch hilflos, bis sie den Weg ins brodelnde Chaos fanden. Und dort nun fanden sie eine neue Existenz, und ihr Schmerz und Hass auf ihre Mörder manifestierte sich, und sie wurden zu den Kriegsherren der Dämonen, grauenhaft verzerrten Abbildern ihrer Selbst in der heulenden, eisigen Finsternis der niederen Höllen, ein jeder erfüllt von ewiger Feindschaft wider den Gott, der ihn erschlagen hatte.
So kämpften Götter gegen Götter, und sie erschlugen ihre Brüder und Schwestern, wo sie nur konnten. Doch manche der Giganten waren zu mächtig, und andere zu listig, um einfach so vernichtet zu werden. Einer von ihnen war Phex, ein Kind des Los, der es verstand, sich in Nebel zu hüllen und jedem Angriff zu entfliehen. Da wurde Ingrosch zornig, der ihn mit seinem Hammer nicht erreichen konnte, und aus dem Herz des erschlagenen Raschtul formte er einen neuen Giganten, nur mit dem Zwecke, Phex zu töten. Er gab ihm Schnelligkeit und den Willen zur Jagd, und er hatte die Gestalt eines riesigen Wolfes. Seither fliehen alle Füchse vor Wölfen, wenn sie ihrer ansichtig werden. Und der Himmelswolf stürmte los, Phex zu ergreifen und zu zerreißen, und hätte es wohl auch getan, wäre nicht der Dämonensultant erschienen.
Er versammelte diese Wesen hinter sich und führte sie in einem Feldzug der Rache gegen die Götter. Nicht Macht zu erringen trachte er, doch Chaos und Vernichtung zu säen und die Schöpfung gänzlich zu verderben. Erst als die Dämonen Chaos und Verwüstung verbreiteten und die Gesetze der Sphären selbst verspotteten, als der Dämonensultan an die Pforte Alverans pochte, da hielten die streitenden Unsterblichen inne.
Dieser Feind war es, der sie fürderhin zwang, ihre Kräfte zu vereinen und einen Pakt zu schließen, welcher geschrieben wurde von einer Göttin mit Namen KHA. Und sie gemeisamer Anstrengung warfen sie die Dämonen zurück in das brodelnde Chaos, und auch ihre gefallenen Brüder und Schwestern fanden den Weg dorthin, und noch heute sind sie die Fürsten und Prinzen des Dämonenreichs.
So sind die Unsterblichen letztendlich von der gleichen Mordlust erfüllt, die auch die Sterblichen packt, und sie zögern auch nicht, ihre eigenen Geschwister zu erschlagen.
Mada und die Kraft
(Zum Dritten Zeitalter)
In der 1. Sphaere liegt das Mysterium der Kha, und rings um das Bollwerk erheben sich die 7 Festungen, deren Fundamente in der 1. Sphäre liegen, und deren Türme in die 2. Sphäre hineinragen. Jede dieser Festungen wird von einem der Elementarherren bewacht, da in ihnen die 7 Kristalle liegen, in denen die Herrschaft niedergeschrieben ist.
Der 7. Wächter, der Herr über die Kraft, allerdings ist nicht mehr. Mada, die freiheitsliebende Tochter der Hesinde, drang ein in seinen Palast, und sie zerschlug den Kristall der Kraft, und mit dem scharfen Splitter durchbohrte sie sein Herz und durchstieß die Sphären. So wurde die Magie der unmittelbaren Kontrolle durch die Götter entzogen wurde und begann frei, durch die Sphären zu fließen, und so konnten auch die Menschen sich ihrer bedienen, um damit Machtvolles zu vollbringen.
Mada wurde von den Göttern für diesen Bruch ihrer Gesetze bestraft, doch sie vereinte sich mit Nandus, dem Herrn der Erkenntnis, und gebar zwei Boten, die fortan die Welt auf der Suche nach Wissen und Magie durchstreiften - Borbarad und Rohal waren sie geheißen...
Der Goldene Gott
(Zum Vierten Zeitalter)
Unter den Unterblichen der Höheren Sphären war einer, der sich nicht in seiner Macht beschränken lassen wollte durch Pakte und Verträge. Darum stieg jener hinab in die Dritte Sphäre und erbaute sich selbst einen Tempel. Die Rieslinge hatten sich nach dem Fall ihres Schöpfers und Vaters Raschtul lange getrauert und einen gewaltigen Berg errichtet, über seinen Schlaf zu wachen. Als das jener sah, offenbarte er sich den Rieislingen und ließ sie im Goldenen Wald ein Heiligtum errichten, wo er sich leibhaftig verehren ließ. Und er sprach zu ihnen: Die Götter haben euren Urvater erschlagen, aber sie werden euch nichts antun können. Baut eine Mauer, und sie sollen euch nimmer mehr erreichen können.
Und sie taten, wie er gehießen.
Da das Namenlose Macht hatte, da ward es mächtiger denn die Götter, und die Dämonen tobten ihm zum Gefallen. Da ging das Namenlose und nahm selbst den Gott der Sonne gefangen. Und es ward die erste Sonnenfinsternis, und auch der Mond ward verfinstert von den dämonischen Horden, die herabzogen. Und das Blendwerk, welches das Namenlose warf auf die Mauer zwischen Dritte und Fünfte Sphäre, das war so mächtig, dass selbst die Götter nicht sahen, was auf Deren vor sich ging. Und ihre Macht konnte die Dritte Sphäre nicht erreichen, und der Erste Gott herrschte allein, und er nannte sich der Goldene, der einzige und ewige Gott. Denn er trug die Siebengehörnte Dämonenkrone, und es war Marschall und Feldherr den Dämonen, die tobten nach seinem Befehle.(...)