Der Fall Zhamorrahs

Aus Die Sieben Gezeichneten
Wechseln zu: Navigation, Suche
Diesem Artikel fehlen noch einige Informationen. Bitte bei Gelegenheit ausfüllen.


Legenden

Legende zur Eroberung Zhamorras, als die Urtulamiden die Stadt den Echsenwesen abtrotzten, so wie sie Fadime saba Assaf im Frühling 1010 BF erzählte:

»Zehn mal zehn Krieger der entsetzlichen Leviatanim lebten in der Festungsstadt, wo Gadang Bey und Mhanadi Bey sich vereinen, und zehnmal hundert ihrer echsischen Dienervölker. Doch der Sheik'al'Sheik zagte nicht: In der kältesten Nacht des kältesten Mondes führte er das vieltausendköpfige Heer unserer Väter gen Zhamorrah, bereit zu sterben oder zu siegen. Der Zug der tapferen Rashal al'Kabir stürzte sich auf Wachen, die Zauberkunst vor Nacht und Frost schütze, und verging trotz dreißigfacher Übermacht. Doch durch ihr Opfer konnte es den Sternenkriegern Raschtuls gelingen, die schlafenden Donnerechsen zu besiegen. Kaltes Blut floss bächeweise in dieser Nacht, doch auch warmes, und der göttliche Feqz ließ Sterne vom Himmel regnen aus Trauer über den Verlust so vieler Kinder Raschtul al'Sheiks. Doch als der Sonne erste Strahlen auf die eroberte Stadt fielen, da war das Geschlecht der Leviatanim niedergeworfen, um sich niemals mehr zu erheben. Und auf dem Schlachtfeld errichtete Bastrabun ibn Rashtul einen gewaltigen Pfeiler aus Mondstein zur Warnung für alle Zeit.«

Fadime saba Assaf


Der Fall Zhamorras und der Magiermogul Assarbad, tulamidische Legende, erzählt von Dschelef ibn Jassafer:

»Manche Sagen berichten, dass Assarbad der jüngste und zugleich mächtigste der Magiermoguln war, andere behaupten, er sei aus einem Land hinter den Bergen und Meeren gekommen und habe sich zum Obersten der Moguln gemacht, denn seine Herrschaft über diese Welt und die verwunschenen Welten war so gewaltig, dass die anderen Moguln vor ihm knieten und ihn Vater nannten.

Zur gleichen Zeit wie er lebte allerdings in der Stadt Khunchom ein Fürst, der ebenfalls ein mächtiger Meister der Magie war. Deshalb hatten die Magiermoguln Khunchom auch noch nicht unterwerfen können, ihre Boten waren immer wieder fortgeschickt worden, denn die Khunchomer vertrauten auf die Macht ihres Fürsten, dessen Name wohl Sulaman war.

Der Fürst von Khunchom hütete einen großen Zauberstein, der einst dem wundermächtigen Bastrabun gehört hatte, und davor dem Göttersohn Raschtul, der ihn wiederum dem göttergleichen Himmelsdrachen entrissen hatte.

Diesen Zauberstein wollten sich natürlich auch die Magiermoguln aneignen, denn mit ihm wären sie unsterblich und in alle Ewigkeiten unbezwingbar geworden. Daher rüsteten sie auf den Ratschlag Assarbads zum Kampf, denn er wusste, dass der weise und gute Zauberfürst Sulaman den Zauberstein niemals im Guten herausgeben würde. Und wie sie beisammensaßen in ihrem Turm in der verschwundenen Stadt Zhamorrah, beschlossen sie einen finsteren Plan. Sie würden die Mächte der Magie entfesseln, um Kreaturen zu schaffen, wie sie niemand zuvor gesehen hatte. Assarbad riet ihnen, Ameisen zu erschaffen, größer als Pferde, um in die Schlacht zu reiten, Mannskorpione, um ihren Heeren voranzuschreiten, und viele entsetzliche Kreaturen mehr.

Die schrecklichste Kreatur des Assarbad aber war der Große Schwarm – eine Schar Heuschrecken, die von keinem Sterblichen hätte gezählt oder geschätzt werden können. Diese Tiere waren nicht wie gewöhnliche Heuschrecken, nein! Ihre Leiber waren wie aus gehärtetem Erz, ihre Fänge aber wie aus Adamant. Mit ihnen fraßen sie nicht allein das blühende Grün, wie es ihre Vorbilder tun, sie konnten auch die fruchtbare Ackerkrume des Bodens verzehren und verschlangen selbst Holz, Lehm und das lebende Fleisch der Menschen. Diese niederhöllischen Kreaturen sandten die Moguln aus, um Länder zu verheeren und Menschen zu verschlingen. Nur die Götter wissen, ob es der Befehl des Assarbad war oder die eigene Gefräßigkeit, der den Großen Schwarm über das Land Gorien herfallen ließ, das zwischen Fasar und Khunchom liegt, statt dass sie geradewegs bis Khunchom flogen und dort alles in karge Ödnis verwandelten. Denn genau dies taten sie in Gorien: Alles Land um das heilige Anchopal fiel ihnen zum Opfer, und der König von Gorien wurde in seiner kostbaren Zierrüstung lebendig aufgefressen.

Das weite Land von Zhamorrah bis Khunchom war nun eine Wüstenei, Mensch und Tier waren vernichtet, kein Halm entspross dem toten Boden, kein Wurm wand sich durch das abgestorbene Erdreich. Doch dieser Frevel war mehr, als die Götter ertragen konnten, und gewaltig war ihr Zorn. Und so erwählten die Himmlichen Fürst Sulaman, auf dass er sich in ihrem Namen gegen die Magiermoguln wende.

Ihm gaben sie das Wissen, die Kräfte des Zaubersteines zu nutzen, und der weise Herrscher erschuf Amulette und Talismane, die den Seinen im Kampf gegen die widernatülichen Kreaturen helfen und den Zug durch das Herz der Ödnis erlauben würde. Mit Hilfe dieser Artefakte gelang es den tapferen Recken Khunchoms, die Magiermoguln in ihrem Turm in Zhamorrah zu überraschen und den Krieg in deren eigenes Reich zu tragen. Viele Männer starben auf beiden Seiten, doch schließlich obsiegte die Macht der Götter über die der Dämonen, und die Magiermoguln erlitten ihre gerechte Strafe - die Verbannung aus diesem Weltkreis.

Fürst Sulaman von Khunchom aber wurde von den Göttern zum Sultan erhoben, von nun an Al'Nassori, der Erneuerer, genannt, und errichtete das Diamantene Sultanat, das seinen Namen von dem Zauberstein hatte und viele Jahrhunderte bestehen sollte.

Vom Geschicke des Assarbad jedoch gibt es so viele Berichte, dass es eigentlich gar keine gibt. Die poetischste Legende besagt, dass er mitsamt seinen Spießgesellen von den Göttern in die Dämonen geschleudert wurde. Manche sagen, Fürst Sulaman habe den Assarbad im Nahkampf erschlagen, einige berichten, er habe sich in einer Höhle versteckt, wieder andere behaupten, Assarbad sei von seiner letzten Kreatur überwältigt und zerissen worden. Doch wissen nur die Unsterblichen, was sich wirklich zugetragen hat.«

Dschelef ibn Jassafer

Weitere Überlieferungen finden sich auch in den Ruinen des Enqhirtash-Zaphersisha, siehe Im Namen des Kaisers, Teil 3: Die Legende von Assarbad.

[To do]