Sharims Flucht aus Aranien

Aus Die Sieben Gezeichneten
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Dies ist die Geschichte von Sharim ben Yafir, verfasst von seinem Spieler.

Sie handelt von seiner Lehrmeisterin Yadina zu Rosenbusch, seiner Zwangsheirat und der daraus resultierenden Flucht aus der Heimat.

Sharims Flucht aus Aranien

"Bleib doch noch ein wenig, junger Sharim", versuchte Yadina ihn zurückzuhalten, doch er war schon mit einem Fuß auf dem Gang und erwiderte "Ich muss gehen, das wisst ihr doch" Mehr zu sich selbst murmelnd, eilte er auf den Innenhof des Anwesens der Rosenbuschs hinaus.
"Ich hätte garnicht erst herkommen fürfen, sie ist den Ärger den ich mir mit Vater einhandle doch nicht wert, Hochadel hin oder her. Nächstes mal lehne ich einfach dankend ab, sie wird bestimmt nicht zu betrübt sein, nächstes mal lasse ich mich nicht so einfach überreden."
Sharim trat hinaus auf die Straßen des abendlichen Zorgan und fröstelte. Mit einem leisen Fluch auf Firuns Gaben eilte er nach hause.
Vor der Eingangstür blieb er kurz stehen um zu Atem zu kommen wenn er sich in sein Zimmer schleichen wollte, würde er einen ruhigen Atem brauchen. Ein letztes mal atmete er tief durch und schob leise seinen Schlüssel ins Schloss.
"Junger Herr, ihr seid zurück"
Die Tür wurde von innen geöffnet, die Zofe des Hauses stand im Rahmen und blickte besorgt drein.
"Elissa, schön dich zu sehen, danke, dass du mit dem Schließen noch gewartet hast, ich bin sehr müde, besser ich gehe gleich ins Bett" brachte Sharim hastig hervor und huschte an ihr vorbei.
"Euer Vater wartet bereits auf euch, besser ihr lasst ihn nicht warten, er wirkte sehr erregt"
Sharims Miene verfinsterte sich, genau das hatte er vermeiden wollen, aber er hatte sich doch wieder von Yadina überreden lassen.
Sein Vater, Yafir ben Mehad, ein dicker alter Mann, wie es Sharim ausgedrückt hätte, erwartete ihn bereits im Salon. Er stand am Fenster, den Rücken zu Sharim gewandt, vom Kaminfeuer und dem Widerschein des Madamals in ein eindrucksvolles Lichtspiel getaucht. Es war eindeutig, von wem Sharim seinen Hang zur Dramatik geerbt hatte.
Yafir seufzte und schwieg ein paar wohlkalkulierte Sekunden.
"Wie schön, dass du uns mit deiner Anwesenheit beehrst Sohn"
Wieder folgte eine seiner typischen Kunstpausen.
"Warum tust du das eigentlich immer? Treibst dich spät nachts herum und verrätst uns nicht wohin du gehst. Du sollst einmal unsere Geschäfte, unser Ansehen und unsere Traditionen erben Sharim, wie sollen wir dich mit einer einflussreichen Dame vermählen, wenn du zum Herumtreiber wirst und uns Schande bereitest? Du, unser einziger Sohn. Und wenn dir etwas zustieße, was dann Sharim? Unsere Traditionen, unsere Zukunft, willst du all das zerstören? Was habe ich nur falsch gemacht Sharim? Wo habe ich bei dir als Vater versagt?"
Sharim kannte seinen Vater und hatte die Predigt schon sehr oft gehört. Er wusste, dass ihn weder Entschuldigungen, noch Widerrede hier weiterbringen würden, also stand er nur da und schwieg.
Nach seiner Tirade wandte sich Yafir ab und sah wieder aus dem Fenster. Sharim wandte sich bereits zum gehen, als Yafir erneut das Wort ergriff.
"Sharim" sagte er in einem sanfteren Tonfall, seine Stimme klang leicht belegt.
"Mach dem Namen Sul'ayaquim keine Schande. Ich weiß, du hörst nicht auf mich, aber bitte erfüll mir diesen einen Wunsch."
Sharim bliebt überrascht, von diesem plötzlichen Wechsel im Tonfall seines Vaters kurz stehen und zögerte. Er hatte seinen Vater selten so reden gehört, er war mit harten Worten erzogen worden, nur selten einmal gab sich Yafir ben Mehad emotional. Vielleicht hatte er ein wenig übertrieben. Aber heute war nicht der Tag, an dem er das seinem Vater gegenüber eingestehen würde. Sharim verließ den Salon und ging auf sein Zimmer.

Wenige Tage später klopfte Sharim erneut an das Vordertor des ihm nur allzu vertrauten Anwesens der Rosenbuschs.
"Tretet ein, edler Herr, Herrin Yadina wartet bereits auf euch." wurde er von Mehmed, dem Kammerdiener der Rosenbuschs begrüßt. Sharim dankte ihm kurz routiniert und trat durch das Tor in den Innenhof. Frisch geschnittene Rosensträucher, deren Pracht selbst jetzt im Herbst dem Namen Rosenbusch Ehre machten, säumten den Weg zum Hauptgebäude des Anwesens. Sharim ging tief in Gedanken versunken zur Vordertür und trat ein. Einige Schritte später betrat er die Gemächer seiner Gastgeberin.
"Ah, da bist du endlich. Los, zieh dich um, du kommst spät." wies Yadina ihn ungeduldig zurecht, die ihn bereits in Tanzgewandung erwartete und sich dehnte. Hastig wechselte Sharim seine Kleidung, ohne sich an den Blicken seiner Lehrmeisterin zu stören, die diese ihm ungeniert zuwarf.
Nachdem sich Sharim durch einige Übungen und einen Eröffnungstanz erwärmt hatte gingen sie zu komplexeren Tanzübungen über. Nach einigen Schritten legte Yadina Sharim eine Hand auf die Schulter.
"Genug. Für den Moment zumindest. Deine Bewegungen sind nicht wie sonst Sharim." sie sah ihm tief in die Augen, ein besorgter Ausdruck hatte sich auf ihrem Gesicht niedergeschlagen.
"Was bedrückt dich? Deine Energieschleier sind voll von Unruhe."
Sharim zögerte einen Moment und wandte dann den Blick ab.
"Mein Vater hat eine Braut für mich ausgesucht. Ich bin einer Adeligen versprochen worden."
Yadinas Augen weiteten sich, leicht schockiert. Sharims Heirat würde das Ende bedeuten. Sowohl seiner Ausbildung in den im Grunde den Frauen vorbehaltenen Traditionen der Sharisadim, als auch...
"Wer? Wen hat dein Vater ausgesucht?"
"Die Tochter der Nassiban Bint-Al-Laila, Chanya saba Nassiban."
"Hmmm, ich habe von ihnen gehört, ein altes Geschlecht. Ich hörte sie seien recht Einflussreich, auch wenn sie sich eher bedeckt halten."
Sie schwieg einen Moment.
"Wann wirst du sie kennenlernen?"
"Schon übermorgen. Vater hat bereits alles arrangiert. Wie üblich ohne einen Gedanken daran zu verschwenden wie es mir dabei geht. Aber ich denke ich werde wohl oder übel mitspielen müssen, wenn ich unseren Namen nicht in den Schmutz ziehen will."
Sharim hatte sich inzwischen komplett abgewandt und begann die Übung zu vollenden, bei der er unterbrochen worden war. Sie ging ihm nun etwas leichter von der Hand, da die schlechten Neuigkeiten endlich ausgesprochen waren, auch wenn das Schweigen nun schwer lastete.

Sharim ging in seinem Zimmer auf und ab, auf Geheiß seines Vaters hatte er seine feinen Gewänder angelegt. Nervosität lähmte seinen Geist, immerfort kreisten seine Gedanken um die Fragen, die ihn nun beschäftigten. War sie die Richtige für ihn? Was dachte sich sein Vater dabei? War er überhaupt bereit schon zu heiraten? Was wenn sie herrisch genug wäre ihm das Tanzen austreiben zu wollen?
Ein Klopfen an seiner Zimmertür erlöste ihn von seiner ziellosen Grübelei und Elissa lugte durch die Tür herein.
"Junger Herr, sie kommen. Kommt hinunter zur Begrüßung."
Sharim nickte stumm, sein Herzschlag beschleunigte sich, als er sein Zimmer verließ und die Treppe hinunterging. Gerade als er am unteren Ende der Treppe ankam öffnete sich die Tür. Herein trat seine Mutter, Nehema Al'Abastra, die sich für diesen wichtigen Anlass Zeit genommen hatte, gefolgt von zwei Frauen, die wohl Nassiban Bint-Al-Laila und ihre Tochter, Chanya saba Nassiban sein mussten.
Nehema bat ihre Gäste hinein und sah mit einem frohen Lächeln zu Sharim, der sich bereits neben seinem Vater positioniert hatte und ein wenig steif dastand.
"Und dies sind mein Gatte und mein Sohn. Sharim, begrüß deine Braut und ihre Mutter."
Auch wenn Sharims Mutter ihrem Beinahmen Al'Abastra alle Ehre machte und von Makelloser Erscheinung war, konnte sie sich mit der Schönheit der beiden Gäste nicht messen. Sharim begrüßte erst Nassiban und dann Chanya etikettengerecht mit einer Verbeugung und stellte sich mit vollem Namen und Titel vor.
Seine Bedenken waren wie weggefegt, es schien ihm, als habe er sein Leben lang darauf hingelebt diese Frauen zu treffen, als wäre ihm gerade klargeworden wo er hingehöre. Unterwürfig geleitete er Chanya in den Salon, während seine Eltern Nassiban durch das Haus führten. Sharim und Chanya setzten sich auf einige bequeme Sitzkissen, während Elissa eintrat um Früchte, Tee und Wein zu reichen.
Chanya nahm sich ein Stück Aprikose und biss genüsslich hinein. Ihre ganze Gestik und Haltung wirkte gebieterisch, sie sah sich als absolute Herrin der Lage. Sharim konnte den Blick kaum von ihr wenden, was sie jedoch entweder nicht wahrnahm, oder es sich zumindest nicht anmerken ließ. Als Elissa sich wieder zurückgezogen hatte sah sie Sharim mit einem tiefen blick und einem spielerischen bis verführerischen Lächeln an.
"Wie es scheint hat meine Mutter einen vorzüglichen Mann für mich ausgesucht. Du bist hübsch, scheinst aber auch deinen Platz zu kennen. Sag Sharim, wie denkst du über unsere Heirat?"
Sharim dachte einen Moment nach, wandte den Blick ab und erwiderte mit leicht schüchternem Tonfall
"Ich bin sehr zufrieden, ich bin mir sicher, dass unsere Familien beide von dieser Verbindung profitieren können."
Er schwieg einen Moment und sah Chanya dann wieder an, die ihm immernoch direkt in die Augen blickte. Er hatte leichte Schwierigkeiten ihrem prüfenden Blick standzuhalten.
"Aber auch persönlich hätten meine Eltern es kaum besser treffen können. Ich kann es schlecht beschreiben, aber ihr habt etwas an euch Chanya, was mich fasziniert und eure Augen glühen wie die Wüste Khom in der Mittagssonne."
Ihr lächeln wurde eine Spur breiter und zufriedener.
"Das hast du schön gesagt, Sharim. Ja, ich denke wir werden eine interessante Zeit gemeinsam verbringen."
Nassiban betrat den Raum, gefolgt von Sharims Eltern und gesellten sich zu den Sitzenden. Das Gespräch nahm einen förmlicheren Ton an, formalitäten wurden geklärt, die Mitgift besprochen und die Auswirkungen der Heirat auf die Geschäfte Zorgans und die Rolle der verbundenen Familien darin geplant.
Sharim hatte Schwierigkeiten dem Gespräch zu folgen und verbrachte einen guten Teil der Zeit damit Chanya verstohlene und sehnsüchtige Blicke zuzuwerfen.
Nach längeren Verhandlungen und organisatorischen Absprachen bat Nehema die Gäste ins Esszimmer, wo ein reiches Abendmahl aufgetischt wurde. Es wurde gespeist und gelacht, die Stimmung war ausgelassen. Yafir ließ es sich nicht nehmen einen Trinkspruch auf die glückliche Vereinigung auszusprechen.
Relativ bald darauf endete der Abend, die Gäste verabschiedeten sich und Sharim begab sich auf sein Zimmer. Er war innerlich aufgewühlt, nur wenige Stunden vorher hatte er keinen Frieden mit der Idee finden können jetzt schon zu heiraten, noch dazu eine Frau, die er kaum kannte, doch jetzt...
Das war es wohl, was man erwachsen werden nannte, sein Vater hatte ihn oft genug dazu aufgefordert. Sharim lag noch lange wach, zu aufgeregt um zu schlafen. Erst Stunden später sank er in einen unruhigen Schlaf.

Es war nur vier Tage her, seit er das letzte mal an das Vordertor der Rosenbuschs klopfte. Es kam ihm vor als sei seitdem eine Ewigkeit vergangen, so vieles war passiert. Nachdenklich stand er da und wartete, dass Mehmed ihn wie gewöhnlich einlassen würde. Es war das letzte mal, dass er eine Lehrstunde bei Yadina nehmen würde, der letzte Abend, den sie danach gemeinsam verbringen würden. Es war eine schöne Zeit, aber nun war alles anders.
Mehmed öffnete ihm.
"Edler Herr, seid willkommen."
Mehmed öffnete ihm und begleitete ihn ein Stück durch das Anwesen.
"Im Namen der Bediensteten des Hauses Rosenbusch möchte ich euch Glückwünsche zur baldigen Heirat aussprechen. Wir hoffen euch dennoch ab und an zu Gesicht zu bekommen, nach euren Besuchen schien Herrin Yadina stets froh und heiter. Vielleicht werden sich in Zukunft Geschäftsbeziehungen zwischen den Häusern Rosenbusch und Sul'ayaquim ergeben, die es euch erlauben die Herrin ab und zu zu sehen."
Sharim lächelte matt und nickte nur als Antwort. Kurz darauf ließ ihm Mehmed allein.
Sharim klopfte an Yadinas Gemach und wartete auf Antwort eh er eintrat.
"Komm herein Sharim" ließ Yadina von innen vernehmen.
Yadina saß ihm gegenüber auf einem kleinen Stapel Sitzkissen und musterte ihn, zwar lächelnd, aber mit einem besorgten Ausdruck im Gesicht.
"Es ist schön dich zu sehen."
Sie erhob sich und umarmte Sharim zur Begrüßung, eine Geste, die sie sonst eher vermieden hat. Anders als sonst fühlte Sharim wenig bei dieser Umarmung, aus irgendeinem Grund schien ihm diese Frau garnichtmehr so wichtig. Rein aus Gewohnheit erwiderte er die Umarmung, jedoch leidenschaftslos.
Nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten sah Yadina ihm tief in die Augen, die Arme hinter dem Rücken verschränkt.
"Erzähl mir von deiner Braut", forderte sie und die leichten Sorgenfalten in ihrem Gesicht wurden deutlicher.
Sharims errötete leicht, als er begann von seiner Begegnung mit Chanya zu erzählen. Er lobte ihre Schönheit und ihren Liebreiz, erwähnte wie dumm und kindisch es doch von ihm war sich sosehr vor der Entscheidung seines Vaters zu fürchten.
In seine Erzählungen vertieft bemerke Sharim kaum, dass sich die Haltung seiner Lehrmeisterin immer mehr versteifte, ihre Arme immernoch hinter dem Rücken verschränkt. Als er geendet hatte wandt Yadina kurz ihren Blick ab und nickte. Sie warf ihren Blick wieder auf Sharim, ein hoffnungsvolles Lächeln lag auf ihren Zügen.
"Gut, lass uns mit unserer Lehrstunde beginnen. Ich werde dir heute einen neuen Tanz beibringen. Auch wenn wir nicht viel Zeit haben bin ich mir sicher, dass du ihn bald meistern wirst. Setz dich in die Raummitte und beobachte mich gut. Präg dir jede Bewegung ein."
Yadina ging zu ihrem Schrank, streifte ihre Kleidung ab und legte rote Schleier an. Sie legte einen Gegenstand, der sich in ihrer Hand befunden hat in den Schrank, stand aber so, dass Sharim davon nichts mitbekam.
Sharim hatte sich gehorsam in der Raummitte hingesetzt und beobachtete Yadina, die mit selbstbewussten Schritten auf ihn zukam. Sie fuhr ihm im Vorbeigehen durch das lange Haar und ging in eine Grundstellung, die eindeutig auf einen schnellen und heftigen Tanz hinwies. Sharims Neugier war geweckt und er schaute gebannt seiner Lehrmeisterin zu. Yadina begann formvollendet zu tanzen. Mit kraft- und schwungvollen Bewegungen begann sie sich in einem Takt, den sie mit einem Tambourin vorgab zu bewegen und schon nach wenigen Augenblicken entfaltete sich der Zauber der Sharisadim. Sharim hörte Musik wie von alveranischen Chören und Fanfaren, als Yadina begann um ihn herum zu tanzen und sich im Kreis zu drehen. Die Bewegungen wurden heftiger und eindringlicher, es war offenbar ein Tanz, der auf eine Person fokussiert war. Da bemerkte Sharim, welch komplexe Bewegungen ihre Hände beschrieben. Ihre Fingerfertigkeit war beeindruckend, wie sollte er fähig sein diese formvollendete Gestik in kurzer Zeit zu erlernen. Der Tanz näherte sich dem Höhepunkt, Yadinas Kreise um Sharim wurden enger und die Musik wurde geradezu ohrenbetäubend, aber Sharim konnte nicht weghören. Abrupt endete der Tanz in einer heftigen Bewegung und Sharim spürte irgendetwas in sich brechen. Er saß noch einige Augenblicke total benommen da, bis er diese Leere in sich bemerkte.
"Wie fühlst du dich?", erkundigte Yadina sich und ging auf Sharim zu, dessen Augen sich weiteten.
Das Gefühl, dieses warme Gefühl, dass er empfunden hatte wenn er an Chanya dachte war weg. Einfach verschwunden, wie weggeblasen.
"Was ist... was hast du..." murmelte Sharim.
Sharim sprang auf und funkelte sie wütend an.
"Sharim ich..."
"Was hast du getan!?" brüllte er sie an und wich mit bleichem Gesicht zurück.
"Bitte beruhige dich, ich habe nur...", setzte sie an und berührte ihn beschwichtigend am Arm.
Sharim versetzte ihr einen kräftigen Stoß, sodass sie rückwärts taumelte und beinahe gefallen wäre.
"Ich hätte es wissen müssen, ich hätte garnicht erst herkommen sollen. Ich wusste du würdest eifersüchtig sein."
Yadina wurde totenblass und sah Sharim schockiert an. Dieser ging auf sie zu und packte sie an den Oberarmen.
"Mach das Rückgängig, brich diesen Bann, SOFORT!"
Er drängte sie zurück gegen eine Wand.
Tränen liefen über Yadinas Wangen, als ihr Kopf vorschnellte und sie Sharim etwas ins Ohr flüsterte. Sharim hielt in der Bewegung inne.
"Lass mich los" wimmerte sie. Sharim ließ augenblicklich los und trat einen Schritt beiseite. "Es tut mir leid, dass ich das tun musste Sharim.
Heirate diese Frau nicht, vergiss sie am besten gleich ganz." Sharim blickte verwundert im Raum umher. Weitere Tränen rannen ihr Gesicht hinab.
"Geh, verlass Aranien, such dein Glück woanders. Geh nach Westen, reise fort."
Sharim drehte sich um und verließ wortlos schnellen Schritts den Saal. Yadina sackte an der Wand zusammen. "Werde glücklich, Sharim. Dieses mal ohne Zwang"

Einige Tage später in einem Randgebiet von Aranien saß ein junger Mann mit traurigem Gesichtsausdruck in einem Gasthaus und erholte sich von einem anstrengenden Reisetag.
"Merhaba, Bursche. Was kann ich dir bringen? Du siehst aus, als könntest du einen Krug Dattelwein vertragen."
Sharim sah auf und nickte. Der Wirt kramte unterm Tresen.
"Ihr seid ein Adeliger, nicht wahr? Das sehe ich schon an eurer Haltung, Bürgerliche haben nicht diese stolzen Gang. Schon das neuste gehört? Kaleb der Hühnermann hat mir heute morgen erzählt, dass der Sohn von diesem Yafir aus Zorgan entlaufen ist. Scheint als hätte er sich vor der Heirat gedrückt, dabei war seine Braut wirklich ansehnlich. Aah, hier ist er ja."
Er pustete ein wenig Staub von einer Flasche, entkorkte sie und füllte den Wein in einen Krug. Er drehte sich wieder zu Sharim um und wollte ihm den Wein reichen, musste jedoch feststellen, dass der junge Herr bereits gegangen war.
"Ts, Manieren sind das." Er bemerkte einige Kupferstücke und einen Heller auf dem Tresen und nickte. "Hm, immerhin wollte er nicht prellen. Seltsam, diese Adeligen..."
Kopfschüttelnd füllte er den Wein geschickt zurück in die Flasche und verkorkte sie.